Komm mit Jana an Bord der Mein Schiff 1 zur Themen Reise Elbjazz „Mittsommer in der Ostsee“.
Jazz, Hafenflair und Kreuzfahrt-Feeling – besser kann man den Sommer kaum begrüßen! Unsere Reiseexpertin Jana war für euch auf der besonderen ELBJAZZ-Kreuzfahrt mit der Mein Schiff 1 unterwegs. In ihrem Reisebericht nimmt sie euch mit auf ein maritimes Festival-Erlebnis zwischen Hamburg und Skandinavien – mit jeder Menge Eindrücken, Bildern und echten Insider-Tipps!
Hier geht’s direkt zu:
💙 Tag 1: Anreise Kiel
💙 Tag 2: Seetag
💙 Tag 3: Gdynia
💙 Tag 4: Klaipeda
💙 Tag 5: 2. Seetag
💙 Tag 6: Tallinn
💙 Tag 7:Helsinki
💙 Tag 8: 3. Seetag
💙 Tag 9: Stockholm
💙 Tag 10: 4. Seetag
Tag 1: Kiel
12.06.2025
Heute war der erste Tag unserer Reise „Mittsommer in der Ostsee“ und ich freute mich ganz besonders, denn es erwartete mich nicht nur eine Route durch die schöne Ostsee, sondern auch eine Themenreise. Diese Reise steht nämlich ganz im Zeichen des Jazz – MeinSchiff meets Elbjazz. Mit an Bord sind Grammy-Preisträger Gregory Porter, Kat Eaton und das Anke Helfrich Trio.
Auch meine Rolle als Lektorin an Bord wird eine ganz besondere sein. Anstelle von landeskundlichen Vorträgen werde ich auf dieser Reise drei Jazz-Vorträge auf der Schaubühne halten. Als großer Jazz-Fan ist das für mich eine ganz besondere Ehre.
Besonders freudig war ich darüber, dass ich die Reise gemeinsam mit meinem Freund Christoph machen würde, der heute mit dem Auto aus Regensburg anreiste. Ich war bereits seit einer Woche an Bord, und so entfiel für mich auch die Anreise.
Gegen 14 Uhr konnte ich Christoph vom Balkon aus durch die Gangway gehen sehen und ihn endlich an Bord begrüßen. Nach seiner langen Anreise vom Süden in den Norden war er ganz schön hungrig und zog mich gleich ins Tag & Nacht Bistro für eine große Portion Currywurst mit Pommes.
Danach ließ ich ihn in Ruhe auspacken, während ich ein wenig über die Decks an Bord schlenderte. Es war sogar ein Strandkorb oben auf Deck 14 frei – eine seltene Gelegenheit für mich, wenn die Sonne so schön scheint wie heute. Und so genoss ich hier im Strandkorb noch ein wenig die Ruhe mit Blick auf das leere Pooldeck und einer leichten Meeresbrise um die Nase.
Gegen 17 Uhr ging es dann langsam los. Nachdem alle Passagiere die verpflichtende Sicherheitseinweisung durchlaufen hatten und das Schiff bereit zum Ablegen war, ertönte auch schon die altbekannte „Große Freiheit“ von Unheilig. Während wir aus Kiel hinaus durch die Kieler Förde Richtung Ostsee ausliefen, versammelten sich viele Gäste auf den Außendecks.
Inzwischen war auch Chris bereit, sich mit mir zum Abendessen zu treffen. Wir genehmigten uns ein Dinner im Fischrestaurant auf Deck 12. Eines meiner Lieblingsgerichte ist hier ein einfacher Klassiker: die Ofenkartoffel mit Sauerrahm und Matjes. Chris entschied sich für den Zander. Zum Dessert teilten wir uns einen warmen Milchreis mit Zimt und Zucker – superlecker!
Während die Sonne sich immer mehr verabschiedete und die Ostsee in ein goldenes Licht tauchte, ging es für uns noch zum Tagesausklang an die Galerie Bar. Wir stießen mit einem kühlen Bier an und machten uns bei guter Livemusik im Hintergrund Gedanken über unsere kommenden Landausflüge.
Morgen erwartet uns unser erster Seetag auf dieser Reise, bevor es zu unseren ersten Häfen in der Ostsee geht. Ich freue mich schon darauf, morgen meinen ersten Jazz-Vortrag zu halten und die ersten Auftritte der Künstler zu erleben.




















Tag 2: Seetag
13.06.2025
Heute konnten wir ausschlafen, denn da wir erst morgen an unserem ersten Ziel der Reise in Gdynia (Danzig) ankommen würden, hatten wir heute einen Seetag vor uns.
So wurde es ein entspannter Vormittag mit Blick auf die Ostsee und mein Freund Chris brachte mir sogar einen kleinen Frühstücksteller auf die Kabine mit Croissants und heißer Schokolade, damit ich die Ausflugspräsentation der im Kabinen-TV zu Ende schauen konnte.
Denn da gab es einiges zu sehen. Die Ausflugsexperten trugen nämlich nicht nur die Ausflüge unseres nächsten Hafens in Gdynia vor, sondern es ging auch um Klaipeda und Tallinn. Die Präsentationen enthalten immer viele hilfreiche Tipps für den Landgang und geben einen guten Überblick über die Distanzen und Sehenswürdigkeiten vor Ort.
Danach ging es auch schon weiter mit dem Vortragsprogramm und ich lauschte unserem landeskundlichen Lektor Leo Demuth, wie er über Danzig erzählte. Seine Ausführungen zur bewegten Geschichte der Stadt machten definitiv Lust auf den morgigen Landgang.
Anschließend traf ich mich mit Chris im Tag & Nacht Bistro für einen schnellen Lunch. Ich bestellte mir einen Cheeseburger und Chris entschied sich für eine griechische Platte, da heute das Buffetthema im Tag & Nacht Bistro „Griechenland” war. Es gab leckere Gyros, Souvlaki und natürlich auch griechischen Salat mit Feta und Oliven.
Und dann musste ich auch schon selbst auf die Bühne huschen, denn da diese Reise ganz im Zeichen des Jazz steht, gebe ich als Add-On-Lektorin Jazz-Vorträge in der Schaubühne. Heute referierte ich unter dem Thema: „Jazzgeschichte: Von New Orleans bis zum Swing”.
Ich war ganz begeistert darüber, wie viele Gäste sich um die Nachmittagszeit in der Schaubühne eingefunden hatten, um mir zuzuhören, da das Thema Jazz-Geschichte dann doch eher ein Nischenthema ist. Aber ich gab mir große Mühe, den Vortrag ein wenig aufzulockern – mit vielen Klangbeispielen und Videos. Jazz, der seine Wurzeln tief in Afrika hat und sich erst mit dem dunklen Kapitel der Sklavenzeit in Amerika entwickelte, steht für Kreativität, Dynamik, Freiheit und Improvisation. Er hat sich über nur wenige Jahrzehnte rasant entwickelt – das macht ihn so besonders.
Nach meinem Vortrag setzte ich mich noch ein wenig zu Chris in die Leseecke bei der Rezeption. Hier gibt es eine gemütliche kleine Bibliothek mit vielen interessanten Büchern und eine ruhige Atmosphäre zum Entspannen. Anschließend gingen wir gemeinsam hoch ins Buffetrestaurant für einen kleinen Snack. Chris genehmigte sich ein Schmalzbrot und für mich gab es eine kleine Käseplatte. Es ist wirklich toll, dass es an Bord immer so viele verschiedene Senfsorten passend zu den Käsearten gibt. Aprikosensenf mag ich besonders gerne.
Über den Tag hinweg hatten verschiedene Jazz-Events an Bord stattgefunden. Mein ganz persönliches Highlight fand ab 20 Uhr in der Schaubühne statt. Zu kühlen Getränken erlebten wir hier die „Vinyl Listening Lounge”.
Es wurden Platten des berühmten Labels Blue Note Records abgespielt und dazu erhielten wir immer wieder ein paar interessante Details zur Geschichte und Entstehung der einzelnen Platten. Denn Blue Note Records, 1939 in New York gegründet, gilt als eines der einflussreichsten Jazz-Labels der Welt und hat Legenden wie Miles Davis, John Coltrane und Herbie Hancock unter Vertrag gehabt. Die charakteristischen Cover-Designs der Platten sind heute noch Sammlerobjekte und wurden abgestimmt zur Musik auf der Bühne gezeigt.
Nach dieser klangvollen Darbietung zog es Chris und mich noch einmal kurz in den Diamanten, um den Sonnenuntergang, in seinen kräftigen Blau-, Lila- und Rottönen, zu beobachten. Über der Ostsee hatte dieses kleine Spektakel etwas ganz besonders Magisches.
Morgen sind wir in Danzig und ich freue mich schon darauf, die prachtvolle Altstadt mit ihren gotischen Kirchen und bunten Bürgerhäusern zu erkunden.























Tag 3: Gdynia (Danzig), Polen
14.06.2025
Nach dem gestrigen Seetag waren wir heute Morgen bereits in den frühen Stunden in Gdynia (Gdingen) angekommen. Die Hafenstadt gilt als Tor zur polnischen Hansestadt Danzig und ist Teil der sogenannten Dreistadt, die aus Gdynia, dem Seebad Sopot und Danzig besteht.
Für Chris und mich ging es früh von Bord, denn unser heutiger Ausflug würde uns durch das historische Zentrum Danzigs führen. Wir hatten den Ausflug „Das Beste von Danzig”und der begann schon um 7:30 Uhr.
Mit dem Bus und unserem deutschsprachigen Guide Marta folgte eine etwa einstündige Fahrt von Gdynia über Sopot nach Danzig. Die drei Städte gehen nahezu nahtlos ineinander über und bilden eine zusammenhängende Metropolregion an der Danziger Bucht mit fast 1 Million Einwohnern.
Unterwegs erzählte uns Marta vieles über die Geschichte der Danziger Bucht und die Besonderheiten der Sehenswürdigkeiten, an denen wir unterwegs vorbeifuhren. Besonders spannend fand ich ihre Erklärungen zur bewegten Geschichte Danzigs als freie Stadt und wichtiger Hansehafen.
Als wir im Herzen Danzigs angekommen waren, spazierten wir gemeinsam bis zur Grünen Brücke am Grünen Tor. Von hier aus konnte man wunderbar die Mottlau überblicken und das berühmte Krantor an der Uferpromenade sehen. Das Krantor, erbaut im 15. Jahrhundert, war einst das größte Hafenkrantor Europas und diente sowohl als Stadttor als auch als Hafenkran für das Be- und Entladen der Schiffe. Die Grüne Brücke ist deshalb nicht nur ein beliebter Treffpunkt für Stadtbesichtigungen, sondern auch ein beliebter Fotospot in Danzig.
Es folgte ein etwa anderthalbstündiger, geführter Stadtspaziergang durch das Grüne Tor hindurch und entlang des malerischen Langen Marktes mit seinen vielen bunten Giebelhäusern, die an die goldene Ära der Stadt während ihrer Hansezeit erinnern.
Von Marta erfuhren wir, dass die Häuser gar nicht so alt sind, wie sie aussehen. Denn im Zweiten Weltkrieg wurden die prächtigen mittelalterlichen Bauten der Stadt fast vollständig zerstört und wurden später originalgetreu wieder aufgebaut.
Weiter ging es am Neptunbrunnen vorbei zur Frauengasse, die auch gerne als Bernsteingasse bezeichnet wird, da sie das Zentrum der vielen Bernsteinhandwerker in Danzig war. Und noch heute findet man hier viele kleine und große Bernsteinhandwerker und Schmuckgeschäfte. In einem der Läden erhielten wir sogar eine kleine Vorführung der Bernstein-Schmiedekunst.
Wir kamen auch an der berühmten Marienkirche vorbei und dem Goldenen Tor am anderen Ende der Langgasse. Die Marienkirche gilt als eine der größten Backsteinkirchen der Welt und beherbergt eine der schönsten astronomischen Uhren Europas aus dem 15. Jahrhundert.
Unterwegs erzählte uns Marta immer wieder interessante Details zum Leben in Danzig und der Entwicklung der Stadt vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Besonders beeindruckend waren ihre Geschichten über die Solidarność-Bewegung und die historische Werft, die eine so wichtige Rolle in der polnischen Geschichte gespielt hat.
Am Ende unseres lehrreichen Stadtspaziergangs erhielten wir noch etwa eine Stunde Freizeit. Da der Tag für uns so früh angefangen hatte, nutzten Chris und ich die Gelegenheit und setzten uns in ein Café am Wasser und genehmigten uns eine kleine entspannte Kaffee-Auszeit, während wir das bunte Treiben an der Mottlau beobachteten.
Im Anschluss versammelten wir uns alle wieder an der Grünen Brücke und spazierten zurück zum Ausflugsbus. Auch die Rückfahrt enthielt viele interessante Erzählungen und Informationen über die polnische Ostseeküste. Und so verging die einstündige Fahrt wie im Flug.
Das war ein sehr schöner und empfehlenswerter kleiner Ausflug gewesen, der uns nicht nur einen ersten guten Überblick über die Stadt und ihre Geschichte gegeben hat, sondern auch definitiv Lust darauf gemacht hat, Danzig und die umliegende Region in der Zukunft noch ausgiebiger zu entdecken.
Preis-Leistung:⭐⭐⭐⭐⭐
Sehenswert: ⭐⭐⭐⭐⭐
Für Kinder geeignet: ⭐⭐⭐⭐
Mit Handicap geeignet: ⭐⭐⭐
Empfehlung: ⭐⭐⭐⭐⭐
Zurück an Bord genehmigten wir uns ein spätes Mittagessen im Anckelmannsplatz und ließen den Rest des Tages entspannt an Bord ausklingen.
Morgen sind wir schon wieder in einem ganz anderen Land der Ostsee – da geht es nämlich nach Klaipeda in Litauen. Ich bin schon sehr gespannt auf Klaipedas Altstadt und die Kurische Nehrung.















































Tag 4: Klaipeda
15.06.2025
Als ich heute Morgen aufwachte, lagen wir bereits in Klaipeda, dem Ostseetor zu Litauen. Ein langer Tag lag vor Chris und mir, denn wir hatten den Ausflug „Einmal alles: Die Kurische Nehrung, Nida und Klaipeda”.
Im Ausflugsbus setzte ich mich neben unseren litauischen Guide Virginija, denn da einige Ausflugsgäste kein Englisch verstanden, würde ich heute für sie übersetzen.
Als erstes ging es mit dem Bus ins Zentrum von Klaipeda. Hier gab es einen kleinen, geführten Stadtspaziergang, bei dem uns Virginija vieles über die komplexe Vergangenheit der Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten erzählte. Klaipeda blickt auf eine bewegte Geschichte zurück – ursprünglich als deutsche Stadt Memel gegründet, wechselte sie mehrfach die Nationalität und war zeitweise unter preußischer, litauischer und sowjetischer Herrschaft. Diese wechselvolle Vergangenheit spiegelt sich noch heute in der Architektur der Altstadt wider.
Wir kamen auch am malerischen Theater der Stadt vorbei mit dem vorgelagerten Simon-Dach-Brunnen. Der Brunnen wurde zu Ehren des ostpreußischen Dichters Simon Dach errichtet, der das bekannte Volkslied „Ännchen von Tharau” schrieb und dessen Skulptur heute eines das Wahrzeichen Klaipedas ist.
Dann erhielten wir noch eine kurze Freizeit, um ein wenig auf eigene Faust entlang des großen Theaterplatzes zu schlendern, bevor es im Bus zu unserer nächsten Station ging: der Kurischen Nehrung.
Von Klaipeda aus waren es nur etwa 20 Minuten bis zum Fährenterminal, wo die Fähren zur Kurischen Nehrung abfahren. Man darf sich aber keine typische Passagierfähre vorstellen, denn für die Überfahrt zur Kurischen Nehrung konnten wir einfach im Bus bleiben. Der Busfahrer fuhr auf die Fährenplattform und die Überfahrt dauerte nur etwa 10 Minuten, bis wir auf der anderen Seite angekommen waren.
Die Kurische Nehrung ist eine schmale, etwa 98 Kilometer lange Landzunge zwischen dem Kurischen Haff und der Ostsee, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Diese einzigartige Landschaft ist geprägt von wandernden Sanddünen, weiten Kiefernwäldern und malerischen Fischerdörfern und gilt als eines der letzten unberührten Naturparadiese Europas.
Mit dem Bus auf dem Weg durch den Nationalpark erzählte uns Virginija vieles über die Flora und Fauna auf dieser besonderen Halbinsel. Besonders beeindruckend war ihre Erklärung über die ständige Wanderung der Dünen und die Herausforderungen beim Schutz der einzigartigen Landschaft.
Wenig später kamen wir auch schon an einem Strandabschnitt vorbei. Hier war es wirklich traumhaft und glücklicherweise erhielten wir auch ein wenig Freizeit, die die einen dafür nutzten, so wie Chris und ich, ein wenig am Strand zu spazieren und das Meer zu genießen und die anderen, um sich in den kühlen Wellen ein wenig zu erfrischen.
Danach ging es weiter zum Thomas-Mann-Haus. Thomas Mann verbrachte von 1930 bis 1932 seine Sommer in einem Holzhaus in Nida. Hier schrieb er Teile seines Romans „Joseph und seine Brüder” und ließ sich von der einzigartigen Atmosphäre der Dünenlandschaft inspirieren.
Wie schon Thomas Mann zu seiner Zeit konnten wir uns hier auf die malerische Erhöhung über dem Meer setzen und ein wenig etwas von der Atmosphäre aufnehmen, in der der berühmte Literat an seinen Büchern geschrieben hatte. Es gab auch ein kleines Museum auf dem Gelände, das weitere Einblicke in das Leben der Familie Mann in ihrem Sommerhaus zeigte.
Im Anschluss ging es weiter zur großen Sanddüne der Kurischen Nehrung. Die Sanddünen der Kurischen Nehrung gehören zu den höchsten Wanderdünen Europas und erreichen Höhen von bis zu 60 Metern. Diese „wandernden Berge” verschieben sich durch Wind und Wetter kontinuierlich und haben schon ganze Dörfer unter sich begraben. Wir spazierten ein wenig die Düne hinauf und konnten von hier aus sogar bis zur russischen Exklave Kaliningrad sehen, die sich die Kurische Nehrung mit Litauen teilt.
Unser letzter Stopp auf unserem Ausflug war die schöne Küstenstadt Nida. Hier hatten wir einen geführten Spaziergang entlang der malerischen Holzhäuser mit Blick auf die Küste. Virginija zeigte uns hier auch die vielen bunten Kurenwimpel und erklärte uns ihre historische Bedeutung als traditionelle Wetterfahnen der Fischer.
Danach erhielten wir etwa eine Stunde Freizeit, die wir auch dringend brauchten, denn nach inzwischen über fünf Stunden des Landausflugs waren Chris und ich ziemlich hungrig. Die Zeit reichte zwar nicht mehr ganz, um in einem der vielen traditionellen Fischer-Restaurants einzukehren, aber wir fanden einen Crêpes-Stand mit Sitzgelegenheiten, an dem die Bedienung ziemlich zügig ging und die Crêpes sehr lecker waren.
Als wir uns danach wieder zurück zum Bus begaben, markierte das fast schon das Ende unseres Ausflugtages. Denn wir fuhren wieder zurück zum Fährenterminal. Und nach der kurzen Fährenüberfahrt war es nicht mehr lange, bis wir wieder am Hafen und unserer Mein Schiff 1 ankamen.
Es war ein wirklich langer Tag gewesen. Und wir waren im Anschluss an den Ausflug auch ziemlich erschöpft. Aber wir hatten heute auch unglaublich viel gesehen und einen sehr guten Guide gehabt, von dem ich viel gelernt habe.
Preis-Leistung ⭐⭐⭐⭐⭐
Sehenswert ⭐⭐⭐⭐⭐
Für Kinder geeignet ⭐⭐⭐
Mit Handicap geeignet ⭐⭐⭐
Empfehlung ⭐⭐⭐⭐⭐
Morgen erwartet uns unser 2. Seetag auf dieser Reise – also ausreichend Zeit, um sich von den intensiven zwei Landtagen zu erholen, die wir hinter uns haben, und die Erlebnisse Revue passieren zu lassen.










































Tag 5: 2. Seetag
16.06.2025
Heute hatten wir unseren zweiten Seetag auf unserer Ostseereise. Für mich bedeutete das, dass ich ausschlafen und entspannt in den Tag starten konnte, mit Blick aufs Meer und einem Espresso auf dem Balkon.
Nach dem langen und ereignisreichen Tag gestern in Klaipeda war es richtig angenehm, einfach mal keine Zeiten einhalten zu müssen und den Tag ganz nach Lust und Laune zu gestalten.
Gegen 10 Uhr schaltete ich den Kabinen-TV an, denn da startete die Ausflugspräsentation der Landausflugsabteilung im Theater. Heute ging es um die Häfen Helsinki und Stockholm. Es ist immer sehr hilfreich, sich diese Präsentationen anzuschauen, auch wenn man plant, auf eigene Faust von Bord zu gehen. Das Ausflugsteam gibt hilfreiche Infos zum Hafen und praktische Tipps zu den Sehenswürdigkeiten.
Im Anschluss lauschte ich dem landeskundlichen Vortrag unseres Lektors Leo Demuth über Finnland und seine Besonderheiten. Er erzählte viel über die Kirchen in Helsinki und die geschichtlichen Hintergründe des Landes.
Später traf ich mich mit Chris auf ein leckeres Mittagessen im Tag & Nacht-Bistro. Die Burger werden hier immer frisch zubereitet und sind deshalb besonders lecker.
Am frühen Nachmittag war es dann Zeit für meinen eigenen Vortrag, denn ich bin auf dieser Reise ja als Jazz-Lektorin eingeplant und hielt heute meinen zweiten Vortrag rund um das Thema Jazz unter dem Titel „Jazz im Film – Wie der Jazz das Kino geprägt hat.“
Es war ein bunter kleiner Vortrag mit vielen visuellen Videobeispielen zu Stilen des Film Noir, Mickey Mousing in Cartoons, wie es bei Tom & Jerry vorkommt, und neueren Jazzfilmen wie „La La Land“. Ich erzählte den Gästen auch von der besonderen Rolle des Jazz in den Kurzfilmen von Charlie Chaplin und Louis Armstrong mit seiner ikonischen Trompete und spielte Ausschnitte aus berühmten Soundtracks von Miles Davis und Duke Ellington. Es freute mich sehr, dass sich wieder so viele interessierte Gäste in der Schaubühne eingefunden hatten.
Nach meinem Vortrag traf ich mich mit Chris in der Leseecke bei der Rezeption. Hier gab es thematisch passend zu unserer Reise sogar ein paar neue Bücher zum Thema Jazz, beispielsweise ein Buch zur Cover-Geschichte des geschichtsträchtigen Jazz-Labels Blue Note Records.
Danach war es Zeit für eine Runde Kaffee und Kuchen. Und ich freute mich sehr, dass es in der Kuchenauslage im Buffet-Restaurant heute sogar einen meiner Lieblingskuchen gab: einen Maulwurfkuchen. Die Kombination aus Schokoladenbiskuit, Sahne und zerbröselte Kekse erinnert mich immer an meine Kindheit. Auch Chris konnte nicht widerstehen und nahm sich ein großes Stück zum Kaffee dazu.
Leider spielte das Wetter heute nicht so gut mit. Es war den ganzen Tag über grau und regnete stellenweise. Deshalb wurde das groß angekündigte Jazz-Konzert auf Deck 12 – ein besonderes Highlight dieser Reise, bei dem Kat Eaton und Grammy-Preisträger Gregory Porter auftreten sollten – leider abgesagt und auf den nächsten Abend verschoben.
Gegen das Wetter kann man leider nichts machen – und so hatten Chris und ich stattdessen einen eher ruhigen Abend. Wir spazierten ein wenig über die Decks und beobachteten vom Strandkorb aus den schönen Sonnenuntergang über der Ostsee.
Später am Abend genehmigten wir uns auch noch einen fruchtigen Cocktail in der Ebbe & Flut Bar, denn hier gab es lauschige Live-Musik mit Gitarre und Gesang – eine schöne Mischung aus Jazz-Standards und bekannten Pop-Songs – genau das Richtige für einen entspannten Abend an Bord.
Das war ein schöner und entspannter Seetag gewesen, der nach meinem Geschmack viel zu schnell zu Ende gegangen war. An Seetagen merke ich immer wieder, wie entspannend es ist, mit dem Kreuzfahrtschiff zu reisen.
Morgen erwartet uns dann Estland, denn es geht nach Tallinn. Ich freue mich schon sehr auf die mittelalterliche Altstadt und die vielen gotischen Kirchen und Bürgerhäuser.


















Tag 6: Tallinn, Estland
17.06.2025
Heute waren wir in Tallinn, unserem Ostseetor zu Estland. Leider zeigte sich auch heute das Wetter von seiner grauen und trüben Seite und es regnete etwas. Aber ich würde das Beste daraus machen.
Ich hatte einen Halbtagesausflug in die historische Altstadt unter dem Titel „Kleine Gruppe: Tallinns versteckte Ecken“. Wir waren dem Ausflugsprogramm entsprechend auch nur 18 Gäste beim Ausflug. Ein kleiner Kontrast also zu den sonst eher größeren Reisegruppen bei den Ausflügen, die teils schon bis zu 40 Leute fassen können.
Unser Guide heute war Signe, und die erzählte uns auf dem Weg im Bus in die Stadt vieles über die Geschichte und das Leben in Tallinn und Estland. Tallinn ist eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Städte Europas, deren Altstadt seit 1997 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Die Stadt gliedert sich in die Oberstadt (Toompea) mit der Burg und dem Domberg und die Unterstadt mit dem Rathaus und den Kaufmannshäusern.
Signe führte uns zunächst entlang der bunten Häuser und Kopfsteinpflastergassen der Oberstadt. Die Oberstadt war einst Sitz der deutschbaltischen Adeligen und beherbergt heute das estnische Parlament sowie die Alexander-Newski-Kathedrale. Hier gab es auch zwei schöne Aussichtspunkte, von denen aus man ein herrliches Panorama über die Stadt genießen und in die Unterstadt hinunter blicken konnte
Anschließend spazierten wir hinunter in die Unterstadt und kamen am belebten Rathausmarkt an. Hier befindet sich auch die historische Ratsapotheke von Tallinn, ein ganz besonderes Highlight unseres Ausflugs. Die Ratsapotheke wurde bereits 1422 erstmals urkundlich erwähnt und gilt als eine der ältesten noch betriebenen Apotheken Europas.
Hier erhielten wir nicht nur eine kleine Führung durch die urige Apotheke und Erklärungen zu den verschiedenen Apothekerbräuchen im Mittelalter, sondern es folgte im Keller der Apotheke auch eine kleine Verkostung des berühmten Apothekerweins „Clarent“. Dieser süße Gewürzwein wird seit dem Mittelalter in der Apotheke hergestellt und schmeckte ein wenig wie kalter Glühwein.
Die Apothekerin erzählte uns über die wichtigsten Heilkräuter, die damals schon im Mittelalter genutzt wurden und im Anschluss durften wir uns sogar ein eigenes Teepulver mahlen – ein kleines Souvenir, das wir mit nach Hause nehmen konnten. Ich muss allerdings zugeben, dass mir das Zermahlen von Fenchel, Kümmel und Anis nicht besonders gut gelang. Und so wurde es bei mir eine ziemlich grobe Teemischung.
Nach dem Besuch der Apotheke erhielten wir noch etwa eine Stunde Freizeit. Ich nutzte diese, um durch die mittelalterlichen Gassen rund um den Rathausmarkt zu schlendern und mir den einen oder anderen Souvenirladen anzuschauen. Die Tallinner Altstadt hat auch bei schlechtem Wetter viel zu bieten.
Auffallend war die Vielfalt an kuschligen Cafés. Ich setzte mich in ein kleines Katzencafé, das estnische Donuts mit Kaffee servierte. Ein leckerer kleiner Snack, von dem ich mir am liebsten noch eine Portion genehmigt hätte. Es war gemütlich inmitten der vielen Katzenbilder und Blick auf die verregneten Gassen durch die Glasfront.
Danach versammelten wir uns wieder vor dem großen Rathaus und es ging gesammelt über den Katharinengang und die Viru-Straße wieder zurück zum Ausflugsbus. Dieser letzte Teil unseres Stadtspaziergangs hatte ein besonders mittelalterliches Flair. Denn in diesem Teil der Altstadt gab es viele urige mittelalterliche Restaurants und Geschäfte und sogar Menschen in Kostümen, die als Ritter oder Burgfräulein verkleidet für ihre Angebote warben.
Der Katharinengang ist übrigens eine der malerischsten Gassen Tallinns mit ihren gut erhaltenen Zunfthäusern und traditionellen Handwerksbetrieben, in denen man heute noch Glasbläsern und Töpfern bei der Arbeit zuschauen kann.
Auf dem Rückweg zum Schiff im Bus erzählte Signe noch das ein oder andere Detail zur Stadt – und dann waren wir auch schon wieder zurück am Hafen.
Es war ein schöner Tag in Tallinn gewesen mit einer angenehmen kleinen Gruppengröße. Ich hätte mir zwar einen anderen Guide gewünscht, denn Signe war für meinen Geschmack ein wenig schnell in ihren Erzählungen und etwas ruppig in ihrem Umgang mit mir und den anderen Gästen gewesen, aber der Ausflug mitsamt seiner vielen Einblicke, die er mir beschert hatte, ist absolut zu empfehlen – selbst bei schlechtem Wetter.
Preis-Leistung ⭐⭐⭐⭐⭐
Sehenswert ⭐⭐⭐⭐⭐
Für Kinder geeignet ⭐⭐⭐⭐
Mit Handicap geeignet ⭐⭐⭐
Empfehlung ⭐⭐⭐⭐⭐
Zurück an Bord traf ich mich mit Chris zum Mittagessen im Anckelmannsplatz und erzählte ihm von meinen Erlebnissen in der Stadt. Am Abend fand endlich auch das lange ersehnte Jazz-Konzert mit Kat Eaton und Gregory Porter statt – vor der charmanten Kulisse Tallinns und mit einer ausgelassenen Stimmung an Deck.
Morgen erwartet mich eine kleine kulinarische Entdeckungsreise in Helsinki. Auf diese werde ich euch natürlich auch mitnehmen.











































Tag 7: Helsinki, Finnland
18.06.2025
An diesem Morgen hieß es: Willkommen in Finnland! Denn wir hatten bereits in den frühen Morgenstunden am Hafen in Helsinki angelegt. Auf meinen heutigen Ausflug war ich besonders vorfreudig gewesen, denn es erwartete mich eine kleine kulinarische Entdeckungsreise.
Ich hatte heute den Ausflug „Kleine Gruppe: Helsinki sehen und schmecken“ – und wir waren in unserer Gruppe heute sogar nur zwölf Gäste. Aus meiner Erfahrung sind Ausflüge in kleiner Runde immer besonders schön, denn man kommt viel mit den anderen Gästen ins Gespräch und es entwickelt sich oft eine intime und freundschaftliche Stimmung.
Nach einem schnellen Frühstück im Tag & Nacht Bistro machte ich mich auf den Weg zum Ausflugsbus. Unser Guide war die deutschsprachige Thula. Es war nur eine kurze Fahrt vom Kreuzfahrthafen aus ins Stadtzentrum von Helsinki – und Thula füllte die Überfahrt mit einer kleinen Einführung zu Land und Leuten.
Unser Bus hielt an der großen Markthalle. Hier führte uns Thula ein wenig entlang der verschiedenen Zelte des vorgelagerten Außenmarkts, die traditionelle Souvenirs und kulinarische Spezialitäten verkaufen. Die Markthalle Helsinki, auch Kauppahalli genannt, ist seit 1889 ein Wahrzeichen der Stadt und eine der ältesten Markthallen Finnlands. Der vorgelagerte Marktplatz am Südhafen bietet vor allem im Sommer eine große Auswahl an frischen Meeresfrüchten, Beeren, lokalem Gemüse und traditionellen finnischen Leckereien wie geräucherten Fisch und Rentierprodukte.
Entlang der verschiedenen Zelte erklärte uns Thula einige landestypische Gerichte und erzählte darüber, welche Fische in Finnland gefangen werden, und über den Obst- und Gemüseanbau im kühlen, aber sonnenstundenreichen Sommer. Besonders interessant fand ich ihre Erklärungen über die verschiedenen Beerensorten, die in den finnischen Wäldern wachsen und eine wichtige Rolle in der finnischen Küche spielen.
Hier auf dem Außenmarkt erhielten wir ein wenig Freizeit, denn es gab hier so einiges zu entdecken. Ich schlenderte ein wenig entlang der Zelte und setzte mich danach mit einem Kaffee ans Wasser. Der Blick auf den Hafen war einfach herrlich.
Danach ging es gesammelt zur großen Markthalle, die sich hinter dem Außenmarkt befindet. Auch hier gab es viel zu sehen. Von eleganten Kaviarständen bis hin zu bunten finnischen Süßwaren. Es gab auch Händler, die Bärenwurst und Rentiersuppe anboten und Stände mit einer großen Auswahl an verschiedenen Fischbrötchen.
Nachdem uns Thula ein wenig durch die Halle geführt hatte, in der es auch schon mal ziemlich voll und wuselig werden kann, gab es für uns eine kleine Verkostung. An einem Stand, der sich auf Fischgerichte spezialisiert hatte, hatte man für unsere kleine Gruppe bereits Roggenbrothäppchen mit Lachs und Krabbensalat darauf vorbereitet. Besonders die Häppchen mit Krabbensalat waren superlecker und ich konnte gar nicht genug davon bekommen.
Unsere zweite Kostprobe fand an einem Backwarenstand statt. Hier gab es in kleine Stücke geschnittene Blaubeer- und Preiselbeerküchlein. Thula erzählte uns, dass diese in Finnland oft zum Kaffee gegessen werden.
Im Anschluss bekamen wir noch ein wenig Freizeit in der Markthalle. Nach der Verkostung war ich leider schon ziemlich voll- und deshalb genehmigte ich mir nur einen Ingwer-Tee an einem gemütlichen Tee-Stand. Inzwischen hatte es draußen stark angefangen zu regnen und so war ich ziemlich dankbar darüber, dass ich drinnen mit meinem Tee sitzen konnte.
Zum Ende der Freizeit hatte der Regen schon wieder aufgehört und wir konnten entlang der Altstadtgassen Helsinkis zu unserem nächsten Stopp spazieren – dem Senatsplatz mit seinem weißen Dom. Der Senatsplatz wurde im 19. Jahrhundert vom deutschen Architekten Carl Ludwig Engel im klassizistischen Stil gestaltet und symbolisiert die finnische Unabhängigkeit von Russland im Jahr 1917.
Leider setzte hier am Senatsplatz wieder ein starker Regen ein, aber glücklicherweise wartete bereits unser Ausflugsbus auf uns, denn jetzt begaben wir uns noch auf eine etwa einstündige Panoramafahrt durch die Stadt. Gutes Timing! Unterwegs erzählte uns Thula über die historischen Gebäude, an denen wir vorbeifuhren, über das Leben in Helsinki und auch über den ein oder anderen finnischen Brauch, wie zum Beispiel die ausgeprägte Saunakultur.
Zwischendurch, als der Regen kurzzeitig aufgehört hatte, gab es noch einen kleinen Fotostopp am Sibelius-Denkmal. Das abstrakte Kunstwerk aus Stahlröhren zu Ehren des berühmten finnischen Komponisten Jean Sibelius ist eines der bekanntesten Denkmäler der Stadt. Und dann fuhren wir entlang des modernen Stadtzentrums wieder zurück zum Kreuzfahrthafen und damit zu unserer Mein Schiff 1.
Es war ein köstlicher und sehr lehrreicher Tag in Helsinki gewesen, trotz des wechselhaften Wetters – und für das nächste Mal hier in der Stadt weiß ich auch schon, was ich alles noch probieren möchte!
Preis-Leistung ⭐⭐⭐⭐⭐
Sehenswert ⭐⭐⭐⭐⭐
Für Kinder geeignet ⭐⭐⭐⭐⭐
Mit Handicap geeignet ⭐⭐⭐⭐⭐
Empfehlung ⭐⭐⭐⭐⭐
Zurück an Bord traf ich mich mit Chris im Anckelmannsplatz für einen späten Lunch und erzählte ihm begeistert von den verschiedenen Leckereien, die ich probiert hatte. Den Abend ließen wir entspannt in der TUI-Bar ausklingen.
Nach den letzten beiden Landtagen in Estland und Finnland erwartet uns morgen wieder ein entspannter Seetag




































Tag 8: 3. Seetag
19.06.2025
Heute hatten wir unseren dritten Seetag. Es erwartete Chris und mich also ein entspannter Tag mit gutem Essen und ganz viel Meerblick.
Wie immer gab es für mich zum Start in den Tag einen Kaffee auf dem Balkon. Das Wetter zeigte sich endlich wieder von seiner freundlicheren Seite – die Sonne schien und die Ostsee glitzerte in einem schönen Blau. Nach einem kurzen Frühstück im Tag- und Nacht-Bistro setzten Chris und ich uns in die Leseecke.
Denn hier ist es immer schön ruhig und es gibt viele interessante Bücher zum Schmökern. Die Leseecke ist nämlich nicht nur ein Ort, an dem man sich die Reise über Bücher ausleihen kann und, sondern bietet auch die Möglichkeit, seine mitgebrachten und ausgelesenen Bücher am Ende der Reise den nächsten Gästen zu hinterlassen. Das Ergebnis: ein interessantes Sammelsurium aus Büchern verschiedenster Interessensgebiete.
Danach spazierte ich ein wenig über die Decks und kam dabei am Bordshop vorbei, der an Seetagen immer besonders lange geöffnet hat. Inzwischen gibt es hier viele neue Mein-Schiff-Souvenirs, die ich zuvor an Bord noch nicht gesehen hatte, wie zum Beispiel einen großen Mein-Schiff-Tumbler. Man geht also auch an Bord mit den Trends mit. Den nehme ich mir vielleicht die Tage mit. Denn bisher hatte ich in den Bordshops nur Sportflaschen gesehen und kleinere Thermosbecher. Aber der neue Mein-Schiff-Tumbler ist ja riesig und hält deutlich mehr als einen Liter.
Am frühen Nachmittag hielt ich meinen letzten Jazz-Vortrag auf dieser Reise. Das Thema war „Tanz den Jazz! Von Swing bis Modern Dance”. Ich erzählte den Gästen von der Entwicklung des Jazz-Tanzes, von den wilden Charleston-Tänzen der 1920er Jahre über den eleganten Swing der 1940er bis hin zu modernen Jazz-Dance-Interpretationen in heutigen Musicals. Es hatten sich glücklicherweise wieder viele Gäste in der Schaubühne eingefunden und nach meinem Vortrag gab es zum Abschluss auch noch viele interessante Gespräche.
Als ich wieder zurück auf meine Kabine kam, gab es eine kleine Überraschung auf meinem Bett. Denn die Cabin-Stewards hatten mir eine hübsche Lotusblume aus meinen Decken geformt.
Inzwischen hatte ich schon wieder ein wenig Hunger. Und so überredete ich Chris, mit mir hoch auf Deck 12 zum Bosporus Grill zu kommen. Hier gibt es immer frische Pommes, und dazu leckere Käsesoße. Bei dem schönen Wetter konnten wir sogar ausgiebig draußen sitzen und den Blick aufs Meer genießen.
Kurz vor 16 Uhr machte ich mich dann auf den Weg zurück zur Schaubühne, denn hier fand der heiß erwartete Elbjazz Artist Talk mit Kat Eaton statt. Ich bereute auch gleich, dass ich mich so spät auf den Weg gemacht hatte, denn die Schaubühne war bis auf den letzten Platz voll. Deshalb machte ich mich auf den Weg zurück in die Kabine und schaltete einfach den Kabinen-TV an. Mit einem heißen Tee in der Hand lauschte ich dem Artist Talk von meinem Bett aus. Eine gemütliche Alternative zur Schaubühne.
Kat Eaton erzählte sehr persönlich von ihrem Werdegang als Jazz-Sängerin und ihrer Zusammenarbeit mit verschiedenen Musikern. Besonders spannend fand ich ihre Geschichten über die Entstehung ihrer Songs und die Herausforderungen als weibliche Künstlerin in der Jazz-Szene.
Den Abend ließen Chris und ich im Ruhepol ausklingen und beobachteten den schönen Sonnenuntergang über dem Meer. Ich bestellte mir einen „Preiselpeter” und Chris entschied sich für einen Gin Tonic. Die Atmosphäre war wirklich herrlich – inzwischen war es ziemlich ruhig geworden an Bord. Die Außendecks waren menschenleer. Und diese besondere Stimmung über dem Meer ließ sich so noch ein wenig intimer genießen.
Das war ein wirklich entspannter und angenehmer Tag an Bord gewesen. An Seetagen merke ich immer wieder, wie sehr ich diese ruhigen Momente an Bord schätze. Aber ich freue mich auch schon sehr auf unseren Landgang morgen in Stockholm.
Das wird nämlich unser letzter Ostseehafen auf dieser Reise sein, bevor wir übermorgen wieder in Kiel ankommen. Ich bin sehr gespannt auf die schwedische Hauptstadt!































Tag 9: Stockholm, Schweden
20.06.2025
Bereits in den frühen Morgenstunden lohnte es sich heute, wach zu sein, denn wir fuhren durch den wunderschönen Stockholmer Schärengarten. Viele große und kleine Inseln zogen an uns vorbei. Und darauf waren auch die typisch rot gestrichenen schwedischen Holzhäuser zu sehen. Es war wirklich ein märchenhafter Anblick zum Sonnenaufgang.
Danach legte ich mich wieder zurück ins Bett. Heute konnte ich nämlich ausschlafen, da mein heutiger Ausflug erst nach dem Mittagessen starten würde. So wurde es ein entspannter Vormittag mit einem ausgiebigen Frühstück im Anckelmannsplatz und einer kleinen Auszeit auf dem Pooldeck.
Gegen 13 Uhr ging ich von Bord. Ich hatte heute den Ausflug „Stockholms Altstadt mit Besuch der Ice Bar”. Auf die Ice Bar freute ich mich besonders, denn auch wenn ich in verschiedenen europäischen Großstädten schon öfters an solchen Bars vorbeigekommen war, war ich noch nie zuvor in einer drin gewesen.
Unser heutiger Guide Michael war englischsprachig und deshalb übersetzte ich für ihn. Zunächst fuhren wir im Bus ein wenig entlang der verschiedenen Stockholmer Inseln, während uns Michael etwas über die Sehenswürdigkeiten der Stadt und die schwedische Kultur und Lebensweise erzählte.
Von Södermalm, wo unser Schiff im Hafen lag, ging es über Kungsholmen bis nach Norrmalm und Gamla Stan. Da wir im Verkehr gut durchkamen, baute Michael sogar noch einen kleinen Foto-Stopp am berühmten Stockholmer Rathaus ein. Die Zeit reichte zwar nicht, um hineinzugehen und sich den prächtigen goldenen Saal anzuschauen, aber von außen war das Rathaus wirklich schön anzusehen und Michael zeigte uns ein paar bedeutsame Monumente vor dem Rathauseingang.
Anschließend ging es im Bus ins urbane Zentrum der Stadt, rund um den großen Hauptbahnhof. Denn hier befindet sich das Highlight unseres Ausflugs, die Stockholmer Ice Bar. Sie ist die erste dauerhafte Ice Bar der Welt und besteht komplett aus natürlichem Eis aus dem nordschwedischen Fluss Torne.
Ich hatte zwar in Voraussicht einen warmen Überzieher sowie eine Mütze und Handschuhe in meinem Rucksack mitgenommen, aber es stellte sich heraus, dass wir das alles gar nicht brauchten. Denn in der Ice Bar angekommen, erhielten wir warme Umhänge mit Kapuzen und Leihhandschuhe.
In der Bar waren es etwa minus 5 Grad, aber in unserer Leihkleidung war es kuschelig warm. Es lief hier ausgelassene Musik und es gab auch die ein oder andere bemerkenswerte Eisskulptur zu sehen. Jeder von uns erhielt ein Getränk in einem Eisglas und es gab neben Vodka auch nicht-alkoholische Optionen. Das Eis des Glases prickelte beim Trinken an meinen Lippen.
Das war schon eine lustige Erfahrung gewesen und unsere kleine Gruppe hatte sichtlich Spaß dabei gehabt.
Danach ging es im Bus weiter zum zweiten Teil unseres Ausflugs, denn als Nächstes spazierten wir mit Michael durch die Altstadt Gamla Stan. Er zeigte uns den großen Platz vor dem Königspalast und erzählte über die schwedische Geschichte, die Monarchie damals und heute und auch die Palastwachen. Es stellte sich heraus, dass Michael selbst einmal als Palastwache gearbeitet hatte. Er hatte viele witzige Anekdoten auf Lager über die Begegnungen mit Touristen und die strengen Protokolle, die eingehalten werden müssen.
Am benachbarten Marktplatz der Altstadt und dem sich hier befindlichen Nobelmuseum begann im Anschluss unsere Freizeit. Da heute ein großer Feiertag in Schweden war, nämlich das berühmte Midsommarfest, waren viele Geschäfte geschlossen und auch viele Restaurants. Aber es war dennoch ein schöner kleiner Stadtspaziergang auf eigene Faust und wir hatten ohnehin nur etwa eine halbe Stunde zur freien Verfügung bekommen, bevor wir uns wieder am Bus versammelten.
Zum Abschluss machten wir entlang Stockholms größter Insel Södermalm eine kleine Panoramafahrt, während derer uns Michael über die Entwicklung dieser Insel aufklärte, die heute einige der beliebtesten Kreativviertel beherbergt.
Das war ein interessanter und abwechslungsreicher Ausflug gewesen. Und ich war sehr froh, die Erfahrung mit der Ice Bar gemacht zu haben – definitiv etwas, was ich so schnell nicht vergessen werde.
Preis-Leistung ⭐⭐⭐⭐⭐
Sehenswert ⭐⭐⭐⭐⭐
Für Kinder geeignet ⭐⭐⭐⭐
Mit Handicap geeignet ⭐⭐⭐⭐
Empfehlung ⭐⭐⭐⭐⭐
Nun freute ich mich aber auch schon darauf, wieder zurück an Bord zu gehen und das Auslaufen aus Stockholm mitzuerleben. Denn wir werden wieder durch den schönen Stockholmer Schärengarten auslaufen und über eine Stunde lang entlang der vielen Schäreninseln fahren.
Morgen erwartet uns noch ein weiterer Seetag, bevor unsere Reise dann in Kiel wieder endet.























































Tag 10: 4. Seetag
21.06.2025
Heute war unser letzter Seetag auf dieser Reise. Und wir nahmen uns fest vor, diesen Tag nochmal ganz auszukosten. Das Wetter spielte heute leider nicht so gut mit, denn es war draußen eher kühl und windig, aber das tat unserer guten Laune keinen Abbruch.
Den Morgen startete ich mit einem Kaffee auf dem Balkon. Und Chris hatte mir aus der Bordbäckerei sogar ein Panini mitgebracht – so konnte ich entspannt auf dem Balkon frühstücken, während ich dem Rauschen der Wellen lauschte.
An Bord war heute viel los und man konnte die Aufbruchsstimmung vieler Gäste spüren. Auch an unserem letzten Seetag gab es wieder ein paar interessante Jazz-Events an Bord. Am Vormittag ein entspanntes Jazz-Matinee mit Vinyl-Platten in der Schaubühne und für den Abend war ein Konzert des Anke-Helfrich-Trios geplant.
Zum Mittagessen ging es für uns ins Ganz Schön Gesund. Da ich mich zwischen meinen beiden Lieblingsdesserts nur schwer entscheiden konnte, bestellte wir uns einfach beide zum Teilen. Sowohl den Buchweizen-Crêpe mit Apfelkompottfüllung als auch die leckere Schokoladentarte.
Daneben gab es heute an Bord die Nautisch-Technische Fragestunde, die einmal pro Reise stattfindet. Hier erklärt der Kapitän die Navigation und den Schiffsbetrieb und beantwortet im Anschluss verschiedene Gästefragen. Es fand auch ein interessanter Kunstvortrag statt und es gab mehrere Sauna-Aufgüsse, von denen mir Chris begeistert berichtete. Er hatte den ganzen Vormittag im Spa verbracht und schwärmte von der entspannenden Wirkung.
Ich hatte mich wohl bei den vielen windigen Spaziergängen auf den Außendecks ein wenig verkühlt. Und so gab es für mich heute keine Sauna – aber dafür viele Tees. Gut, dass es so viele verschiedene Sorten an Bord gibt. Meine aktuelle Lieblingssorte ist der weiße Tee „Pfirsich & Aprikose”. Der ist nicht zu fruchtig und hat dennoch einen erfrischenden Geschmack.
Den Nachmittag verbrachte ich größtenteils mit einer heißen Tasse in der Hand auf meiner Kabine. Vor dem Balkon gab es das ein oder andere Schiff beim Vorbeifahren zu beobachten und es war auch immer wieder Land in Sicht. Die dänische Küste zog langsam an uns vorbei und kündigte schon unsere baldige Ankunft in Kiel an.
Am Abend hatten wir das große Glück, zeitgleich mit einem schönen Sonnenuntergang beim Abendessen zu sein. Wir saßen im Atlantik-Restaurant am Fenster und konnten beobachten, wie die Sonne langsam hinter den Wolken verschwand und den Himmel in warme Orange- und Rottöne tauchte.
Inzwischen war es in den öffentlichen Bereichen ziemlich leer geworden. Ein starker Kontrast zum bunten Trubel, den es tagsüber an Bord gab. Die meisten Gäste waren wohl gerade beim Packen. Unser Kreuzfahrtdirektor Steffen hatte heute in seiner Durchsage erzählt, dass gerade einmal fünf Gäste nach dem Ende der Reise an Bord bleiben würden. Zwei dieser Gäste sind Chris und ich. Denn zeitgleich mit dem Ende unserer aktuellen Reise beginnt für uns morgen in Kiel gleichzeitig noch eine weitere Ostseereise. Auf der neuen Reise sind sogar noch zwei weitere Häfen eingeplant: Kopenhagen und Visby auf Gotland. Ich freue mich schon sehr auf den Start der neuen Reise, auch wenn das bedeutet, dass ich einige liebgewonnene Gäste an Bord nicht mehr wiedersehen werde.
So wurde es noch ein entspannter Abend für uns beide, den ich auch dazu nutzte, noch schnell ein paar Urlaubsheldenkarten auszufüllen für einige Crew-Mitglieder, mit denen ich besonders viel Kontakt hatte auf dieser Reise. Aus Erfahrung weiß ich nämlich, dass die Urlaubsheldenkarten sehr gerne angenommen werden und auch den Vorgesetzten ein Zeichen setzen, dass ein bestimmtes Crew-Mitglied sehr geschätzt wird.
Wenn ich morgen früh aufwache, sind wir schon wieder in Kiel. Die Reise ist wie immer viel zu schnell zu Ende gegangen. Aber ich bin sehr dankbar für all die schönen Erlebnisse und freue mich schon auf das nächste Abenteuer.
Eure Jana
Habt ihr weitere Fragen zu meiner Reise Mittsommer in der Ostsee auf der Mein Schiff 1, dann schreibt’s in die Kommentare!
Reisebericht Jana – Elbjazz Reise mit der Mein Schiff 1
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