Berichterstattung an Bord der Otto Sverdrup im winterlichen Norden. Komm mit uns an Bord und erlebe tolle Highlights!
Teil 1: Stürmischer Start in eine Reise entlang der Postschiff-Route
Heute nehme ich euch bereits mit an Bord des nächsten Schiffes, denn es geht auf die Otto Sverdrup von Hurtigruten Expeditions (seit kurzem auch als HX bekannt). Diese Reise ist eine der letzten, die für die Expeditionssparte der Reederei fährt, ab Januar ist das Schiff wieder für die Küstenlinie im Einsatz, fährt aber dennoch weiterhin ab/bis Hamburg.
Das ist auch schon die erste Besonderheit, denn in der Regel ist Hurtigruten ja dafür bekannt, dass die Schiffe ab Bergen bis Kirkenes im hohen Norden fahren und es anschließend wieder zurück nach Bergen geht. Das ist eben die klassische Postschiffroute, auf der über 30 Häfen angefahren werden – teilweise auch nur für eine Stunde. Deshalb erkläre ich das direkt zu Beginn: Das ist auf dieser Reise anders. Die Otto Sverdrup transportiert keine Post, keine Fracht und auch zu- und absteigende Gäste in Norwegen gibt es hier an Bord nicht. Es ist eher das „touristische“ Angebot von Hurtigruten, was für die Gäste viele Vorteile bietet.
Dazu gehören zum Beispiel die ausgedehnten Liegezeiten in schönen Häfen, weniger Trubel an Bord, keine An- und Ablegemanöver mitten in der Nacht und der wesentliche Vorteil: Die Reisen starten und enden in Hamburg – Flüge nach Norwegen sind also nicht nötig. Ich hoffe, dass ich euch den Unterschied direkt zu Beginn einmal gut verdeutlicht habe.
In Hamburg Altona fand gestern also der Check-In statt. Widrige Bedingungen in Hamburg, starke Winde und sogar eine Strumflut. Dennoch hat Hurtigruten das wunderbar organisiert und die Reise kann beginnen. Einige Tausend Kilometer liegen vor uns auf dem Weg zum Nordkap und wieder zurück. Von Hamburg aus steuern wir nordwärts in Richtung der verzauberten, schneebedeckten Landschaften Norwegens, um die Nordlichter zu entdecken und in die faszinierenden Weihnachtstraditionen einzutauchen. Diese Festtagsreise geht über die Feiertage und Silvester – es verspricht also magisch zu werden.
Zu Beginn der Reise gibt es auch die Ausgabe der Expeditionsjacken, die uns auf der Reise vor Wind und Wetter schützen sollen. So bekommt jeder Gast auch noch Spikes für die Schuhe, da es in Norwegen eisig und teilweise auch sehr rutschig sein wird. Um da Unfälle zu vermeiden, ist das auf jeden Fall super praktisch und so sind wir bestens ausgerüstet für die Abenteuer im hohen Norden zur Winterzeit.
Mit dem Auslaufen des Schiffs bietet sich mir die Gelegenheit zu einem ersten Rundgang über die MS Otto Sverdrup, dem gemütlichen Zuhause auf hoher See für die nächsten zwei Wochen. Draußen an Deck lasse ich mir den stürmischen Wind um die Nase wehen oder finde ein behagliches Plätzchen in der Explorer Lounge und Bar mit ihren großen Panoramafenstern.
Es ist nur der Anfang von dem, was in den nächsten zwei Wochen bevorsteht. Eine äußerst spannende Zeit, die ich gerne mit euch teilen werde und wieder schriftliche Berichte und Reels für euch anfertigen werde. Nicht wundern: Die Berichte kommen einen Tag zeitversetzt, um auch bei schlechterem Empfang die Möglichkeit zu haben eine lückenlose Berichterstattung zu ermöglichen.
Teil 2: Erster Seetag mit nördlichem Kurs in Richtung Norwegen und Dunkelheit!
Heute ist der erste Seetag auf unserer Kreuzfahrt mit der Otto Swerdrup von Hurtigruten. Nachdem wir gestern die Elbe verlassen haben, sind wir auf der offenen Nordsee angekommen und nehmen Kurs auf unseren ersten Hafen. Da gab es gestern Abend auch schon spontan die erste Änderung, da wir aufgrund der starken Winter und des Sturmtief auf der Nordsee leider den Hafen Esbjerg in Dänemark nicht anlaufen konnten.
So nehmen wir direkt Kurs auf Stavanger im südlichen Norwegen und haben damit einen ganzen Seetag auf hoher See, um das Schiff kennen zu lernen und auch schon einige erste Informationsveranstaltung wahrzunehmen, damit wir perfekt auf unsere Expedition in Norwegen vorbereitet sind. Während dessen stampft die Otto Sverdrup durch die See, denn die Wellen sind heute um die 4 m hoch und kommen direkt von vorn. Aufgrund der relativ geringen Schiffsgröße von etwa 140 m ist das schon deutlich zu spüren und das Schiff ist dementsprechend gut in Bewegung. Insbesondere dann, wenn man sich ganz vorne in der Lounge aufhält, denn hier ist die Bewegung am intensivsten.
Ich habe euch noch Bilder von meiner Kabine versprochen, die ich für die nächsten 14 Tage hier bezogen habe. Es handelt sich dabei um eine Standard Außenkabine mit einem Fenster, das die Ausblicke auf die Umgebung und die schönen Landschaften ermöglicht. Die Kabine ist relativ rustikal eingerichtet und wurde vor einigen Jahren umfangreich renoviert. Das Design ist schon modern, dennoch aber auch eher spartanisch eingerichtet und so konstruiert, dass das nötigste vorhanden ist. Ein bisschen mehr Ablagefläche würde nicht schaden und auch das Bad ist schon relativ klein. Schade ist auch, dass es nur ein Duschvorhang gibt. Generell ist rooten, aber auch nicht dafür bekannt die schönsten Kabinen zu haben und entsprechend war die Erwartungshaltung an der Stelle auch gar nicht allzu groß. Ich hatte auch noch die Möglichkeiten, Fotos von zwei Inka zu machen, die ich euch natürlich auch gerne zeigen möchte. Es gibt an Bord einige wenige Suiten mit Balkon, die sind aber tatsächlich eher die Ausnahme hier an Bord und die meisten Kabinen haben entweder kein Fenster oder ein kleines Fenster zum rausschauen.
Der Tag ist voll gepackt mit Informationsveranstaltungen, damit alle Gäste möglichst gut auf das Erlebnis in Norwegen vorbereitet werden. So gibt es heute Vormittag zunächst einmal eine Info über alle Ausflüge dieser Reise und die Möglichkeit diese über die Smartphone App zu reservieren. Die Besonderheit hier auf dieser Reise mit der Otto Sverdrup ist, dass bereits für alle Gäste in jedem Hafen eine Ausflug im Reisepreis enthalten ist und nur ganz besondere Abenteuer, wie zum Beispiel eine Fahrt mit den Schlittenhunden, aufpreispflichtig ist. Die kostenfreien Ausflüge bieten in meinen Augen schon einen tollen Umfang, so dass dort gar keine Zusatzkosten mehr für eingeplant werden müssen.
Darüber hinaus findet heute eine Veranstaltung mit Informationen über die Wanderung statt, es wird eingewiesen in das Science Center hier an Bord und das Expedition Team stellt sich vor, damit wir auch wissen, wer unser Ansprechpartner für welches Fachgebiet ist. So schnell geht ein Tag auf See auch schon wieder oben, wenn er voll gepackt ist, mit einem spannenden Programm. Heute Abend geht es direkt weiter mit dem Abendessen in dem Hauptrestaurant, das wirklich sehr positiv hervorzuheben ist. Darüber werde ich in den nächsten Tagen auch noch mal umfangreicher berichten.
Am Abend gibt es dann noch die Vorstellung der Schiffsleitung und des Kapitäns in der Lounge. Dort stoßen wir an auf diese ganz besondere Weihnachts- und Silvesterkreuzfahrt. Spannende Häfen liegen vor uns, und entsprechend ist die Vorfreude groß auf die bevorstehenden Abenteuer mit Hurtigruten.
Teil 3: Heiligabend im ersten norwegischen Hafen: Stavanger!
Nach einer doch recht bewegten und stürmischen Fahrt über die Nordsee haben wir heute Morgen das schöne Land Norwegen erreicht. Bereits aus der Kabine waren die ersten Lichter der Küste schon gut zu erkennen und so haben wir uns mit unserer Otto Sverdrup weiter der Küste genähert, um dann pünktlich um 9:00 Uhr fest im Hafen zu sein. Es ist der erste norwegische Hafen dieser Kreuzfahrt in Richtung Nordkap und so ist die Freude natürlich groß, dass wir das Land erreicht haben, indem wir Weihnachten und Silvester verbringen werden. Heute ist auch Heiligabend und entsprechend ist es ein toller Einstieg in diese Expedition in Richtung Nordkap.
Stavanger gehört zu den größten Städten des Landes und bietet in meinen Augen ein perfekten Einstieg, um das Land schon einmal kennen zu lernen. Einige Gäste sind sicherlich das erste Mal in Norwegen und haben damit die Möglichkeit, die überschaubare und schöne Stadt für einen ersten Besuch in diesem Land kennen zu lernen. Da heute Sonntag und auch Heiligabend ist, sind die meisten Geschäfte natürlich geschlossen, dennoch ist es schön einen Bummel und Spaziergang durch die Stadt zu machen. Dabei darf natürlich ein Besuch in der Altstadt Gamle Stavanger nicht fehlen, da dieser Bereich Stavangers ganz besonders schön ist. Kleine weiße Häuser und gemütliche Gassen, durch die es sich auf jeden Fall lohnt, spazieren zu gehen. Beachtet aber bitte, dass es sich dabei nicht um ein Museum handelt und dort dort tatsächlich Menschen wohnen und man dementsprechend auch die Privatsphäre der Einwohner dort berücksichtigen sollte.
Direkt am Hafen befindet sich eine Kirche, das Stadtzentrum und auch das Öl Museum ist sehr bekannt hier in Stavanger. Aufgrund der Feiertage und Weihnachten ist es aber jetzt nun leider heute so, dass die meisten Geschäfte einfach geschlossen sind und auch das Museum hat heute nicht geöffnet. Das ist jetzt nicht überraschend und natürlich auch ein Sonderfall für die Weihnachtstage, sonst sind die Geschäfte und Museen hier natürlich geöffnet. Der Regen setzt ein und es geht also dann doch wieder nach 1,5 Stunden zurück an Bord. Ursprünglich wurde heute auch ein Ausflug zum Preilestolen angeboten – ein großer Felsvorsprung am Lysefjord. Die Wanderung dorthin ist relativ anspruchsvoll und das natürlich besonders bei den heutigen Wetterbedingungen hier mit Regen, kalten Temperaturen und starkem Wind. Die Wanderung sollte tatsächlich nur 50 € pro Person kosten, was ich als sehr günstig empfinde. Verglichen mit anderen Reedereien ist das tatsächlich ein Schnäppchen, denn da habe ich schon mal deutlich über 100€ für diese Wanderung bezahlt.
Zurück an Bord haben wir gegen 14:30 Uhr Stavanger auch schon wieder verlassen und Kurs genommen auf den nächsten Hafen Andalsnes. Bis hierhin liegen einige Seemeilen vor uns, die wir in der heiligen Nacht passieren werden. Zuvor steht noch ein schönes Weihnachtsprogramm an, denn die Crew hat sich für den Heiligen Abend auch noch einiges überlegt. So startet das Programm um 17:00 Uhr in der Explorer Bar. Das Housekeeping-Team singt für uns Weihnachtslieder und verbreitet dabei tatsächlich richtig gute Stimmung. Ein perfekter Einstieg, um in weihnachtliche Stimmung zu kommen und anschließend auch dann das tolle Weihnachtsmenü im Restaurant einzunehmen.
Im Hauptrestaurant AUNE gibt es heute Abend zwei Tischzeiten und so geht es für uns zur ersten Tischzeit um 17:30 Uhr in das Restaurant und wir haben Glück und bekommen einen schönen Fensterplatz direkt am Heck des Schiffes. Die freundliche Crew serviert unser Menü, das heute aus vier Gängen besteht und kulinarisch sehr geschmackvoll und norwegisch inspiriert ist. So gibt es als Hauptgang zum Beispiel als Fischvariante heute norwegischen Heilbutt.
Anschließend trägt das Expeditionsteam Weihnachtsgedichte vor und so klingt der Abend ganz entspannt aus mit dem Blick auf die norwegische Landschaft. Am späten Abend passieren wir noch die Brücke in der Nähe von Bergen und nehmen weiter Kurs auf den nächsten Hafen, der uns immer weiter in den Norden führt. Es wird kälter und morgen sollte die Landschaft dann auch schon Schnee bedeckt sein, so dass weiße Weihnachten tatsächlich noch möglich werden.
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Teil 4: Weiße Weihnachten in Norwegen auf den Spuren der Postschiff-Route!
An dem Morgen des ersten Weihnachtstag öffne ich den Vorhang der Außenkabine an Bord unserer Otto Sverdrup und sehe draußen eine schneebedeckte Landschaft. Es ist der Morgen des ersten Weihnachtstages und so freue ich mich natürlich ganz besonders, dass es hier heute weiße Weihnachten in Norwegen gibt. Am Vormittag sind wir unterwegs mit Kurs auf unseren heutigen Hafen Åndalsnes und bis dort hin passieren wir noch wunderschöne Landschaften.
Da wir mit der Otto Sverdrup aufgrund der kleineren Schiffsgröße ganz andere Routen entlang der norwegischen Küste fahren können, als große Schiffe, passieren wir immer wieder landschaftliche Highlights. So beginnt der heutige Tag direkt mit der Passage einer niedrigen Brücke, die man sich von dem zugänglichen Schiffes ganz besonders gut anschauen kann. Auf den ersten Blick wirkt es immer so, als ob es nicht passen könnte aber dann wird dann doch schnell deutlich, dass der Kapitän natürlich alles richtig einschätzt und die Brückenpassage für unser kleines Schiff kein Problem ist. Solche Erlebnisse sind wirklich nur den kleinen Schiffen vorbehalten und die großen Kreuzfahrtschiffe fahren immer draußen weit vor der Küste, da diese schmalen und niedrigen Passagen für die meisten Schiffe gar nicht möglich sind.
Wir biegen immer weiter ein in die Fjordwelt von Norwegen ein und bekommen weitere traumhafte Landschaften zu sehen. Die Berge und auch die Ufer rund um unser Schiff werden immer weißer und der Schnee nimmt zu. Ein Winter Wonderland, in dem wir unterwegs sind und das zum ersten Weihnachtstag – was will man mehr?! In der Wintermonaten ist es durchaus üblich, dass die Landschaft hier gepudert weiß ist und entsprechend viel Schnee an Land liegt. Zudem hatten wir jetzt auch noch Glück und es hat in den vergangenen Tagen recht viel Neuschnee gegeben, so dass der Schnee am Ufer auch richtig frisch und weiß aussieht.
Unseren heutigen Hafen Åndalsnes erreichen wir heute erst am Nachmittag und so bleibt genügend Zeit, um am Vormittag das Schiff zu genießen oder auch das kulinarische Angebot – wie zum Beispiel das Mittagessen. Gegen 14:30 Uhr erreichen erreichen wir den Hafen und dann geht es auch schon auf unseren Ausflug auf den nahegelegenen Berg. Zu Fuß vom Schiff aus wenige Hundert Meter entlang des Hafens zu der Gondel, die heute für alle Gäste im Reisepreis enthalten ist und sonst etwa 50€ pro Person kostet. Doch was zeichnet Åndalsnes eigentlich aus?
Åndalsnes liegt sehr idyllisch am Romsdalsfjord in Norwegen und ist von einer beeindruckenden Berglandschaft umgeben. Eines der herausragenden Merkmale dieses Ortes ist die „Rauma Gondol“ – eine Gondelbahn, die uns heute die Möglichkeit bietet, die traumhafte Natur der Region aus einer ganz besonderen Perspektive von oben zu anzuschauen.
Die Rauma Gondol ist nicht nur ein Transportmittel, sondern auch ein Erlebnis an sich. Die Gondel bringt uns in etwa sieben Minuten sanft auf den Berg, während sich eine atemberaubende Aussicht entfaltet. Der Romsdalsfjord erstreckt sich vor einem zwischen den hohen Bergen – traumhaft schön!
Während der Fahrt in der Gondel hat man die Gelegenheit, die Schönheit der norwegischen Natur in Ruhe zu genießen. Die Fahrt bietet auch Fotomöglichkeiten für unvergessliche Erinnerungen – wären die Scheiben heute nicht so schmutzig gewesen … Oben angekommen bietet sich ein Panoramablick, der die Erwartungen deutlich übertrifft. Dass es so schön ist, hätte ich unten zuvor nicht erwartet.
Hinzu kommt heute ein ganz besonders winterliches Erlebnis. Es ist bitter kalt und es hat relativ viel Neuschnee gegeben, so dass es an manchen Stellen weit über 1/2 m tiefen Schnee gibt. Vom Schiff aus haben wir leihweise Spikes zur Verfügung gestellt bekommen, die für diesen Landgang auch nötig und sehr empfehlenswert sind. Unter dem Schnee ist es teilweise vereist und entsprechend rutschig – da helfen teilweise sogar die Spikes nur bedingt. Der Wind weht relativ stark, die Temperaturen sind niedrig und so liegt die gefühlte Temperatur bei etwa -10 °C. Gerade für so einen Weihnachtstag finde ich das ein super authentisches Erlebnis und es könnte kaum schöner sein.
Die Gegend um Åndalsnes ist nicht nur für ihre landschaftliche Schönheit bekannt, sondern auch für Wander- und Outdoor-Aktivitäten. Die Gondel ist oft ein Ausgangspunkt für Wanderungen und Abenteuer in den umliegenden Bergen. Dafür fehlt uns heute leider die Zeit, da wir insgesamt etwa vier Stunden haben und unsere Otto Sverdrup dann auch schon wieder gen Norden weiterfahren wird.
Zurück an Bord wird abends ein weihnachtliche Menü in den Restaurant serviert und so steht heute unter anderem sehr authentisch für Hurtigruten in Norwegen Rentier auf der Karte. Ein weiterer schöner Weihnachtstag neigt sich dem Ende zu und wir sind weiter auf Kurs in Richtung Norden. Morgen folgen weitere Highlights.
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Teil 5: Der letzte Blick auf die Sonne im Jahr 2023! Unterwegs in die Polarnacht …
Heute steht ein ganzer Seetag mit nördlich Kurs in Richtung Polarkreis an. Unsere Otto Sverdrup von Hurtigruten nähert sich mit jeder Seemeilen weiter dem Punkt an, ab dem die Sonne in den Wintermonaten nicht mehr aufgehen wird. Dieser Seetag bietet heute natürlich auch noch einmal die Möglichkeit das Schiff kennen zu lernen und zu genießen. In den nächsten Tagen stehen wieder einige spannende Abenteuer an.
So verbringe ich den Morgen zunächst in der Explorer Bar ganz vorne und ganz oben im Schiff, denn von hier aus kann man einem großartigen Ausblick auf die umliegenden Landschaft genießen. Hier wird schon ersichtlich, dass wir auf eine Passage zusteuern, die das Highlight des heutigen Vormittags ist. Wir passieren nämlich die Insel, auf der Rørvik liegt. Vielleicht erinnert ihr euch, dass ich euch 2021 in Form von Videos mit der MS Deutschland hierher mitgenommen habe und entsprechend ist das heute auch eine schöne Erinnerung an die Zeit an Bord der Deutschland in den Sommermonaten. Eins kann ich euch aber sagen: Jetzt zur Winterzeit ist das Erlebnis hier oben ein ganz anderes!
Wir passieren die Meerenge bei Rørvik und auf beiden Seiten ist die Landschaft zum greifen nah. Es kommt mir fast so vor, als würden wir durch die norwegischen Siedlungen und die Vorgärten der Häuser fahren. Einige typische rote Häuser befinden sich direkt am Ufer und verkörpern damit natürlich ein typisches Landschaftsbild. Wir passieren die Brücke und auf der Backbordseite des Schiffes ist dann auch Rørvik zu sehen. Ein kleiner Ort, den wir nur passieren und weiter Kurs in Richtung Norden nehmen, da wir an diesem Seetag ja noch bis zu den Lofoten möchten. Obwohl ein Seetag ist, sind wir so Küsten unterwegs, dass man dennoch immer einen schönen Ausblick auf die norwegische Landschaft hat.
Zum Mittagessen geht es heute wieder in das Hauptrestaurant „AUNE“, das ein tolles kulinarisches Angebot bereithält. Besonders gut gefallen mir auch die großen Fensterfronten ganz am Heck des Schiffes, an denen ich gerne sitze und die Landschaft genieße. Überwiegend Vierertische befinden sich in diesem Restaurant, ein paar Tische für zwei Personen sind dann eher die Ausnahme. Es gibt keine feste Sitzordnung und so kann jeder Gast frei entscheiden, wann und an welchem Platz er speisen möchte. Das Mittagessen wurde heute am Buffet angeboten und die Auswahl war heute auch wieder sehr umfangreich und vor allem auch schmackhaft. Ich habe euch einige Bilder vom Buffet mitgebracht und zeige euch diese gerne hier im Rahmen des Beitrages.
Die Sonne hat sich heute schon wieder zur Mittagszeit verabschiedet und eine ganz besondere Lichtstimmung am Himmel hervorgerufen. Das ist tatsächlich auch der letzte Sonnenuntergang für das Jahr 2023 auf dieser Reise, da wir aber nun weiterhin Richtung Norden unterwegs sind und heute Abend dann den nördlichen Polarkreis überqueren. Ab dem Zeitpunkt wird es hier oben im hohen Norden nicht mehr hell und die Sonne wird nicht mehr über den Horizont reichen. Dies nennt man „Polarnacht“ und ich bräuchte schon immer mal die Polarnacht erleben und freue mich dies nun im Rahmen dieser Reise erleben zu können. In den Sommermonaten wird es hier nicht dunkel und in den Wintermonaten wird es hier nicht hell.
Kurz nach dem Sonnenuntergang sollten wir dann eigentlich den Berg Torghatten sehen, der ein großes Loch im Fels hat. Jedoch hat uns das Schneegestöber einen Strich durch die Rechnung gemacht, da die Sichtweite aufgrund des starken Schneefall ziemlich eingeschränkt war. Dennoch ein außergewöhnliches Erlebnis bei dem starken Schnee vor einem Burg zu stehen und den Erzählungen des Expedition Teams zu lauschen und dabei sogar einen Schneemann auf der Reling zu bauen.
Am Abend geht es noch in das Restaurant Lindstrøm, das eigentlich für Suiten Gäste bestimmt ist. Abends haben jedoch immer eine geringe Anzahl an Gästen die Möglichkeit dieses Restaurant gegen einen Aufpreis zu reservieren und so geht es dort heute passend zum zweiten Weihnachtstag zu einem besonderen Weihnachtsessen. Der Aufpreis pro Person liegt dann bei 25 € und wie gesagt, für Suiten Gäste ist dieses Restaurant im Reisepreis enthalten. Ein deutlich ruhigeres und hochwertiges Ambiente erwartet einen hier und auch die Qualität der Speisen hat noch mal eine Schippe draufgelegt. So gab es heute Abend zum Beispiel Filet Mignon als Hauptgang und das hat sehr gut geschmeckt.
Ein weiterer Tag im hohen Norden neigt sich dem Ende zu, und wir sind weiter mit Kurs auf die Doko unterwegs, wo wir dann morgen bereits ankommen werden.
Teil 6: Hurtigruten Museum und Polartaufe im hohen Norden!
Nachdem wir gestern Abend erfolgreich den nördlichen Polarkreis überquert haben, sind wir heute in unserem nächsten nördlichen Hafen angekommen – in Stokmarknes. Dieser Ort mit nur etwas über 3.000 Einwohnern liegt nördlich der Lofoten. Um nicht außen um die Lofoten zu fahren, wie es die großen Kreuzfahrtschiffe in der Regel tun, sind wir durch den Raftsund gefahren.
Der Raftsund ist ein schöner Fjord in Norwegen, der die Inselgruppen der Lofoten und Vesterålen verbindet. Die beeindruckende Landschaft überzeugt mit steilen Bergen, glasklarem Wasser und kleinen Fischerdörfern. Die Passage durch den Raftsund bietet tagsüber atemberaubende Ausblicke und ist auf der Hurtigrute sehr beliebt. Wir sind heute bereits gegen 8 Uhr am Morgen in den Raftsund eingefahren und haben die Passage lediglich in vollständiger Dunkelheit bewundern können. Doch die schneebedeckten Berge reflektieren das wenige Licht auch gut und so waren ein paar schöne Ausblicke vom Schiff möglich.
Gegen 10 Uhr bringt Kapitän Kai uns sicher in den Hafen von Storkmarnes. Zuvor habe ich noch nie von diesem Ort gehört und hatte auch keine Vorstellung davon, was man hier überhaupt machen kann. Gestern Abend gab es aber das allabendliche PreCap mit den Infos zum heutigen Tage und da wurde das Hurtigruten Museum vorgestellt. Wusstet ihr, dass es dieses Museum gibt?! Mir war das völlig neu und entsprechend gespannt war ich auf den heutigen Tag.
Das Hurtigruten Museum befindet sich in Stokmarknes nur zwei Minuten vom Anleger entfernt und ist ein interessantes Museum, das einen Einblick in die Geschichte der berühmten Hurtigruten gewährt. Die Hurtigruten sind eine Flotte von Postschiffen, die seit dem späten 19. Jahrhundert entlang der norwegischen Küste verkehren und sowohl für den Personen- als auch den Frachttransport genutzt werden. Das Museum wurde im Jahr 1988 eröffnet und liegt an einem für Hurtigruten historischen Ort, da Stokmarknes der Gründungsort der Hurtigruten-Gesellschaft ist.
Das Museum erstreckt sich über mehrere Gebäude, darunter das ehemalige Hauptquartier der Reederei und das Schiff MS Finnmarken, das in der großen Halle liegt und besichtigt werden kann. Der Besuch beginnt im Hauptgebäude, wo wir eine kleine Zeitreise durch die Entwicklung der Hurtigruten unternehmen. Von den frühen Anfängen bis zum heutigen Zeitalter der Kreuzfahrten bietet das Museum detaillierte Ausstellungen, die die maritime Geschichte Norwegens erklären. Insbesondere für Schiffs- und Kreuzfahrtfans äußerst interessant, wie ich finde.
Das große Highlight der Ausstellung im Hurtigruten Museum ist das ehemalige Postschiff „Finnmarken“ aus den 1960er Jahren. Wir können an Bord gehen, die Kabinen erkunden und einen Eindruck davon bekommen, wie das Leben auf einem solchen Schiff aussah. Ein Besuch an Bord vermittelt einen realistischen Einblick in die Reiseerlebnisse vergangener Zeiten auf der Hurtigrute. Übrigens: Für alle Gäste unserer Otto Sverdrup ist der Eintritt bereits im Reisepreis enthalten, ansonsten kostet ein Ticket 180 NOK pro Person.
Das Hurtigruten Museum ist nicht nur für Geschichts- und Schifffahrtsenthusiasten von Interesse, sondern auch für jeden, der mehr über die einzigartige maritime Tradition Norwegens erfahren möchte. Die Möglichkeit, tatsächlich auf einem ehemaligen Postschiff zu stehen, macht den Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis. Meine Erwartungen waren zuvor nicht allzu groß, umso größer ist nach dem Besuch die Begeisterung. Mir wurde auch deutlich, wie sehr wir uns in den vergangenen Jahren an bequemes Reisen gewöhnt haben und wie anders der Standard vor noch gar nicht allzu langer Zeit noch war. Ein tolles Erlebnis, das diesen Tag wieder unvergesslich gemacht hat.
Überpünktlich hat der Kapitän die Leinen gelöst und wir nehmen Kurs auf das nächste Ziel in Norwegen: Alta! Bis dahin steht am Nachmittag noch einiges an Programm auf dem Plan, wie zum Beispiel die traditionelle Polarkreistaufe. Die gehört auf der Hurtigrute einfach mit dazu und ist nicht besonders angenehm: Zunächst gibt es eine große Kelle mit Eiswasser in den Nacken, dann muss man Lebertran trinken und als drittes noch Aquavit. Das ist natürlich keine Pflichtveranstaltung – keine Sorge!
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Teil 7: Angelegt direkt unter dem Polarlichtgürtel in Alta!
Die Tage hier oben im hohen Norden werden kürzer, die Sonne geht inzwischen gar nicht mehr auf – wir sind unterwegs in der Polarnacht. Es bleibt zwar nicht komplett dunkel, jedoch dämmert es erst ab 10 Uhr morgens etwas. Ein Punkt, der mir hier nun auffällt: Es fällt deutlich schwerer in den Tag zu starten. Wenn der Wecker klingelt und man aus dem Fenster schaut ist es dunkel. Man weiß auch, dass sich das nicht in der nächsten Zeit ändern wird, dennoch stehen ja Dinge an und man muss sich durchaus motivieren in den Tag zu starten. Das lohnt sich heute nämlich durchaus!
Unsere Otto Sverdrup ist unterwegs mit Kurs auf Alta in Nordnorwegen, wo wir gegen 14 Uhr ankommen sollen. Alta liegt nicht direkt an der Küste, sondern an dem schönen Altafjord. Entsprechend steht bis zur Ankunft eine schöne Landschaftsfahrt bevor. Die schneebedeckten Berge am Rande des Fjords sind mindestens genauso schön und beeindruckend, wie der Vollmond, der sich immer mal wieder hinter den Bergen blicken lässt. Ab 10 Uhr reicht das Dämmerlicht schon aus, um die Landschaft ausreichend auszuleuchten und zumindest das Gefühl der Tageszeit aufkommen lässt.
Norwegen, das im Winter oft als Winterwunderland wahrgenommen wird, ist auch die Heimat einer beeindruckende Anzahl von Walen. Die Wintermonate ziehen Wale aus verschiedenen Gründen an, und die norwegischen Küstengewässer bieten eine ideale Umgebung für diese beeindruckenden Meeresbewohner. Dazu habe ich mich beim Expeditionsteam erkundigt und einige Infos notiert, die ich gerne mit euch teilen möchte.
Die kalten Meeresströmungen vor der Küste Norwegens bringen Nährstoffe an die Oberfläche, was ein reichhaltiges Nahrungsangebot für Wale schafft. Plankton und kleinere Fischarten, die von den aufgewirbelten Nährstoffen profitieren, locken wiederum Wale an, die sich von diesen Organismen ernähren. Die Wanderungen von Fischarten in diesen Gewässern verstärken diesen Effekt, da Wale oft den Bewegungen ihrer bevorzugten Beute folgen.
Ein weiterer Grund für die Anwesenheit von Walen in norwegischen Gewässern im Winter liegt in den Fortpflanzungsritualen einiger Arten. Die etwas wärmeren Küstengewässer bieten einen geeigneten Raum für die Geburt und Aufzucht von Walnachwuchs. Diese saisonalen Migrationsmuster sind eng mit den klimatischen Bedingungen verbunden, und die relativ milden Temperaturen, die durch den Golfstrom beeinflusst werden, machen die norwegischen Küstengewässer für Wale attraktiv.
Wir haben das große Glück einige Buckelwale zu sichten. Kapitän Kai stoppt das Schiff auf, als er den Walblas einiger Wale in weiter Ferne sieht. Die Expeditionsleiterin informiert und per Durchsage und so geht’s natürlich direkt nach draußen zum Bug. Und tatsächlich: Einige Buckelwale sind an der Oberfläche zum Atmen, bevor sie wieder zur Nahrungssuche abtauchen. Alle fünf Minuten müssen sie in etwa an die Oberfläche kommen, um atmen zu können. Nach etwa fünf Minuten tauchen sie also wieder auf – diesmal direkt neben unserer Otto Sverdrup. Ein magischer Moment!
Auf den letzten Seemeilen nach Alta geht’s für mich zum Mittagessen im Hauptrestaurant AUNE, das mittags am Buffet angeboten wird. Auch heute wieder eine leckere Auswahl, die ich euch gerne zeigen möchte. Pünktlich um 14 Uhr erreichen wir Alta und es ist Zeit für die zahlreichen Ausflüge in die Umgebung und in den Ort. Die Highlights sind heute sicherlich die Fahrt mit dem Hundeschlitten, die Polarlicht-Safari oder auch das Eishotel in der Umgebung. Für mich geht’s mit dem inkludierten Ausflug zur Nordlichtkathedrale in Alta.
Die Nordlichtkathedrale in Alta ist nicht nur ein Gotteshaus, sondern auch ein Symbol für die Schönheit der Polarlichter, die besonders oft über dieser Region tanzen. Die Kathedrale, offiziell als „Alta Kirke“ bekannt, wurde in den 1970er Jahren erbaut und ist ein Meisterwerk zeitgenössischer Architektur.
Mit ihrer markanten Struktur, die den am Himmel tanzenden Polarlichtern ähnelt, wurde die Kathedrale entworfen, um die Nordlichter, auch bekannt als Aurora Borealis, zu reflektieren. Keine Ecken in der Architektur und eine Ausstellung zum Thema der Nordlichter unterhalb der Kirche – ein spannendes Bauwerk in Alta. Wahrscheinlich auch das schönste in Alta, da die Stadt selbst gar nicht so viel zu bieten hat. Der Hafen ist eher bekannt für die große Ausflugsvielfalt.
Polarlichter haben wir heute leider keine gesehen, die Hoffnung auf morgen steigt daher entsprechend. Wir erreichen dann nämlich den nördlichsten Punkt dieser Kreuzfahrt.
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Teil 8: Schneeschuhwanderung an das nördliche Ende der Welt – das Nordkap!
Heute Morgen haben wir den nördlichsten Punkt unserer Reise mit Hurtigruten erreicht – den Hafen Honningsvåg! Dieser Hafen wird auch „Hafen des Nordkaps“ genannt, denn von hier aus geht es für Kreuzfahrer in der Regel zum berühmten Nordkap. Für alle Gäst der Otto Sverdrup ist er Transfer zum Nordkap bereits im Reisepreis enthalten, was ein großer Vorteil ist. Bei einigen Reedereien kostet dieser Transfer nämlich über 100€ und entsprechend ist das hier ein Aspekt, den es auf jeden Fall hervorzuheben gilt.
Neben dem Transfer zum Nordkap gibt es auch zwei weitere Ausflüge. Zum einen eine Königskrabben-Safari, zum anderen eine Schneeschuhwanderung. Für genau diese Wanderung habe ich mich entschieden, da das nach einem unvergesslichen Erlebnis klingt. Am ersten Seetag wurden die Acitivities, zu denen auch die Wanderung gehört, vorgestellt und man konnte sich dafür anmelden. Damit alle eine gleichberechtigte Chance zur Teilnahme haben, wurden die Teilnehmer unter allen Reservierungen ausgelost. Glück gehabt!
Vom Schiff aus geht es mit dem Bus zunächst etwa eine halbe Stunde durch die verschneite Landschaft zum Ausgangspunkt der Wanderung. Dort angekommen rüsten wir uns erstmal alle aus und ziehen die großen Schneeschuhe an. Damit ist das Wandern selbst im Tiefschnee möglich, da das Körpergewicht auf eine viel größere Fläche verteilt wird und man entsprechend nicht so tief einsinkt. Auch Wanderstöcke gehören heute zur Ausrüstung mit dazu.
Schon zu Beginn geht es kräftig hinauf und die schönen Ausblicke lassen nicht lange auf sich warten. Wir haben Glück und der Himmel ist klar, sodass wir auch das maximale Licht der Polarnacht hier oben wahrnehmen können. Der nächste Sonnenaufgang ist hier nämlich erst wieder am 23. Januar. Die eisige Landschaft wirkt fast wie auf einem anderen Planeten und so stapfen wir alle etwa zwei Stunden hinter dem Guide her. Während der Wanderung können wir sogar das Nordkap-Plateau aus der Ferne sehen. Der Wind ist stark und so wirken -7 Grad schnell wie -20 Grad – eisig kalt auf jeden Fall.
Nach der Wanderung wärmen wir uns mit warmem Tee auf und fahren mit dem Bus weiter zum Nordkap. Mir war ehrlich gesagt vorher gar nicht klar, dass der Ausflug auch noch ein Besuch am Nordkap beinhaltet – umso positiver war die Überraschung. Ganz allein am Nordkap zur Polarnacht, schöner könnte es kaum sein!
Das Nordkap ist immer wieder ein faszinierender Ort, der sich auf der Insel Magerøya in der nordnorwegischen Provinz Finnmark befindet. Es gilt als der nördlichste Punkt des europäischen Festlandes und ist ein Symbol für die raue Schönheit der arktischen Region. Das Kap thront majestätisch aus dem Eismeer und die etwa 300 Meter hohen Klippen bieten einen atemberaubenden Ausblick auf die endlose Weite des Nordatlantiks.�Das Nordkap ist nicht nur für seine landschaftliche Schönheit bekannt, sondern auch für das Nordkap-Plateau, das einen markanten Aussichtspunkt bietet. Hier steht das berühmte Globusmonument, das uns Besuchern die Möglichkeit bietet, sich am nördlichsten Rand Europas zu fotografieren.
Die Wetterbedingungen können hier oben extrem sein, und es ist nicht ungewöhnlich, dass der Wind kräftig über die Klippen pfeift. Dennoch verstärkt dies nur das Gefühl der Abgeschiedenheit und Unberührtheit dieses einzigartigen Ortes. Heute ist es so windig, dass man sich schon fast an der Stahlkonstruktion festhalten muss, um ein schönes Foto zu machen.
�Das Nordkap wird oft als der nördlichste Punkt Europas betrachtet. Es liegt auf der Insel Magerøya, ist jedoch nicht der absolut nördlichste Punkt des europäischen Kontinents. Der nördlichste Punkt des europäischen Festlandes ist das Kinnarodden, das sich auf einer benachbarten Halbinsel ebenfalls befindet. Es gibt oft Verwirrung darüber, welcher Punkt als der nördlichste betrachtet werden sollte, da es auf die genaue Definition und die geografischen Merkmale ankommt. Das Nordkap ist jedoch aufgrund seiner Bekanntheit und seiner touristischen Attraktionen oft als symbolischer nördlichster Punkt Europas anerkannt. Wisst ihr was – das interessiert hier oben niemanden! Es geht doch um das Gefühl ganz ganz nördlich zu sein und das ist definitiv der Fall.
Mit dem Bus zurück zum Schiff kommen wir etwa sechs Stunden später glücklich und zufriedene am Schiff an. Der Ausflug hat nur 50€ pro Person gekostet für die Wanderung inkl. Equipment und den Transfer zum Nordkap. Ein hervorragendes Preis-/ Leistungsverhältnis und damit eine klare Weiterempfehlung. Aber Vorsicht: Etwas Kondition und Trittsicherheit sollte definitiv vorhanden sein!
Am Abend gibt es noch ein norwegisches Buffet im Restaurant AUNE und anschließend wartet endlich das auf uns, worauf wir alle lange gewartet haben: Die Polarlichter! Zunächst leicht zu erkennen, anschließend traumhaft schön! Die Expeditionsleiterin hat gegen 20:30 Uhr und alle Gäste haben sich schnell auf den Weg nach draußen gemacht. Gegen 23 Uhr haben die Lichter dann ihr Maximum erreicht und es entstehen Aufnahmen, die man so sonst nur aus dem Katalog kennt. Das war ein wunderschöner Abschluss des Tages.
Preis 50€:
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Teil 9: Ein Tag in der Hauptstadt der Arktis – Tromsø
Wir sind mit der Otto Sverdrup von Hurtigruten nach unserem Besuch am Nordkap nun wieder mit südgehendem Kurs unterwegs und man könnte sagen auf dem „Rückweg“. Exakt zum Bergfest der Reise waren wir am nördlichsten Punkt und so stehen auf der südgehenden Reise zurück nach Hamburg noch zahlreiche Highlights auf dem Fahrplan. Eines davon ist heute definitiv die arktische Hauptstadt Tromsø!
Wir legen direkt im Stadtzentrum an und so sind es zu Fuß nur wenige Minuten bis zur Fußgängerzone und vielen weiteren Möglichkeiten in der schönen Stadt in Nordnorwegen. Schon einige Male war ich hier, jedoch fehlte bisher immer ein Besuch auf dem Berg gegenüber der Stadt, der mit der Fjellheisen Seilbahn erreichbar ist. Die Talstation hingegen ist nicht so nah erreichbar und liegt auf der anderen Seite der Brücke. Zu Fuß etwa 45 Minuten, mit dem Taxi weniger als 10 Minuten. Öffentliche Busse gibt es aber auch, mit denen die Distanz zurückgelegt werden kann. Ein Taxi kostet etwas mehr als 10€ umgerechnet.
Die Fjellheisen-Seilbahn in Tromsø ist auch für Kreuzfahrer eine beeindruckende Attraktion in der Stadt, die uns zu den Gipfeln des Mount Storsteinen bringt. Diese Seilbahn wurde 1961 eröffnet, 2006 renoviert und bietet eine atemberaubende Aussicht auf die Stadt Tromsø, das umliegende Gebirge und das arktische Meer mit der Inselwelt drumherum.
Oben angekommen, auf dem Gipfel des Mount Storsteinen, erwartet uns eine spektakuläre Aussicht auf die Stadt. Von hier aus kann man die ganze Stadt überblicken und jetzt zur Zeit der Polarnacht ist alles schön beleuchtet. Die Sonne kommt auch heute wieder nicht über den Horizont und aufgrund des fantastischen Wetters ergeben sich daraus einmalige Lichtstimmungen. Es sieht ein bisschen so aus, als würde die Sonne gleich aufgehen und ist mit der Stimmung zu vergleichen, die man im Sommer morgens für ein paar Minuten hat. Hier dauert dieser Moment aber von etwa 11-13 Uhr an. Auf den Fotos werdet ihr genau sehen, was ich damit meine.
Hier oben auf dem Berg hat man ein riesiges Areal auf dem Bergmassiv, das zu ausgiebigen Spaziergängen und Wanderungen einlädt. Das war mir vorher gar nicht bewusst, entsprechend ist das eine schöne Überraschung. Auch den nächstgelegenen Berggipfel kann man von hier aus erreichen und dorthin durch den Schnee stapfen. Etwa 1,1 Kilometer Entfernung und 200 Höhenmeter gilt es dafür zurückzulegen. Die Aussicht ist bei dem Wetter jedenfalls unvergesslich. Es ist zwar bitter kalt bei etwa -10 Grad, das gehört hier aber auch mit dazu Ende Dezember.
Mit der Seilahn geht es wieder zurück in das Tal, mit dem Taxi über die Brücke direkt in das Zentrum von Tromsø. Hier gibt es viele weitere Möglichkeiten den Tag zu verbringen. Zunächst spaziere ich entlang des Hafens und staune weiterhin über diese einmalige Lichtstimmung mit dem orangefarbenen Himmel, der sich auf dem Wasser reflektiert. Das Wasser bleibt ja trotz der Temperaturen eisfrei aufgrund des Golfstroms. Für einen Spaziergang bei der Glätte und dem vielen Eis ganz hilfreich: Einige Bereiche in Tromsø haben einen beheizten Boden, sodass die Gehwege eisfrei sind und keine Rutschgefahr besteht. Spannend!
Für alle Gäste von unserem Schiff gibt es heute wieder ein Ausflug, der inklusive ist. Nicht auf klassische Weise mit Guide und Bus, sondern auf individuelle Art. Das Polar Museum ist für Gäste von Hurtigruten gegen Vorlage der Bordkarte kostenfrei und so besuche ich auch dieses Museum. Das Polar Museum in Tromsø ermöglicht spannende Einblicke in die Geschichte der Polarforschung und die Entdeckung des Arktis. Gegründet im Jahr 1978, befindet sich das Museum in einem historischen Lagerhaus aus dem 19. Jahrhundert am Hafen von Tromsø. Wir können hier die Meilensteine und Themen der Polargeschichte erkunden.
Ein zentrales Thema des Museums sind die berühmten Polarexpeditionen, insbesondere die Fram-Expedition unter Fridtjof Nansen und Roald Amundsen. Das Schiff Fram, das speziell für Arktis- und Antarktisexpeditionen gebaut wurde, ist ebenfalls ausgestellt. Das Museum zeigt auch die Lebensweise indigener Völker des Nordens, darunter Inuit, Samen und norwegische Polarforscher, durch Exponate von traditioneller Kleidung, Werkzeugen und Wohnstätten.
Die Ausstellung präsentiert eine große Sammlung von Artefakten, darunter Ausrüstung, Kleidung und Werkzeuge von Polarforschern. Eine weitere Ausstellung widmet sich der Arktisfauna, mit Präparaten von Eisbären, Walrossen und anderen einheimischen Tieren. Wir haben die Gelegenheit, die Geschichten und Herausforderungen der Abenteurer zu erfahren, die sich auf gefährliche Expeditionen in die extremen und oft unerforschten Regionen des Polargebiets begaben.
Nach dem kostenfreien Besuch in dem Museum begebe ich mit auf Spaziergang durch die Fußgängerzone von Tromsø. Eine schöne Stadt mit einigen Geschäften und auch hier ist alles angenehm beleuchtet und dekoriert. Man weiß hier mit der Dunkelheit umzugehen und gestaltet die Umgebung entsprechend mit Lichtern gemütlich. Von hier aus sind es nur noch wenige Minuten zu Fuß zurück zum Schiff und gegen 17 Uhr verlassen wir auch schon wieder die arktische Hauptstadt. Nach dem schönen Ablegemanöver mit Blick auf die Eismeerkathedrale geht es zum Abendessen in den Grill „Fredheim“. Dort gibt’s zum Beispiel Burger, Sirloin Steak oder auch Lachs – kann man sich ja mal gönnen
Preis 35€:
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Teil 10: Der letzte Tag des Jahres auf den Inseln der spitzen Berge – die Lofoten!
Am Morgen des Silvestertages erreichen wir pünktlich und noch in der Dunkelheit die Hauptstadt der Lofoten. Svolvaer ist mit etwa 4.000 Einwohnern eine kleine Stadt, dennoch ist sie die wichtigste Stadt der Lofoten und damit unser heutiges Reiseziel auf dem Rückweg vom Nordkap in Richtung Deutschland. Um 8 Uhr morgens bringt uns Kapitän Kai sicher an die Pier und den Landgängen steht nichts mehr im Wege.
Zumindest fast, denn ist es noch finster draußen. Die Polarnacht dauert hier auf den Lofoten zwar nur noch wenige Tage an und am 06. Januar reicht die Sonne nach einiger Zeit erstmals wieder über den Horizont, dennoch ist es morgens um 8 Uhr noch finster. Ich entscheide mich daher zunächst noch etwas mit dem Landgang zu warten, sodass zumindest etwas diffuses Tageslicht die schöne Stadt und die Umgebung erstrahlen lässt.
Die Lofoten sind eine Inselgruppe im Nordatlantik vor der Küste Norwegens. Aufgrund ihrer Landschaft, die schon von unserem Schiff beeindruckend aussieht, sind sie ein atemberaubendes Naturparadies, das viele Kreuzfahrtschiffe herbringen. Überwiegend im Sommer, ein paar wenige sind hier auch im Winter unterwegs – wie wir derzeit mit der Otto Sverdrup von Hurtigruten. Die raue Landschaft der Lofoten erstreckt sich über eine Länge von etwa 170 Kilometern und besteht aus zahlreichen Inseln, Fjorden, Bergen und kleinen Fischerdörfern.
Eines der markantesten Merkmale der Lofoten sind die prägnanten Berggipfel, die steil aus dem Meer aufragen und eine beeindruckende Kulisse bilden. Die bekanntesten Gipfel sind wohl die „Lofotveggen“ oder Lofotenwand, eine Reihe von Berggipfeln, die sich entlang der Inseln erstreckt und auch vom Schiff aus in der Ferne schon von weitem zu sehen sind. Mehr dazu später bei der Abfahrt am Nachmittag.
Zunächst geht es auf einen individuellen Spaziergang an Land. Ausflüge gibt es heute leider nicht, da wir die Reihenfolge der Häfen wetterbedingt tauschen mussten und so kurzfristig an einem Sonntag und an Silvester keine Guides verfügbar waren. Was es aber gibt, sind verschiedene Stationen in der Stadt, an denen das Expeditionsteam wissenswerte Infos über die Stadt und die Lofoten vermittelt. Das ist heute sozusagen der inkludierte Ausflug auf eigene Faust.
Es ist interessant den Ausführungen zu lauschen, denn unser Team vom Schiff hat ein geballtes Wissen – zumal der Norweger Morten auch hier wohnt und quasi über seine Heimat erzählt. Die Fischerei hat auf den Lofoten eine lange Tradition, und die kleinen Fischerdörfer versprühen einen einzigartigen Charme. Reetgedeckte Fischerhütten, sogenannte Rorbuer, prägen das Bild der Küstenorte und bieten Besuchern eine gemütliche Unterkunft mit Blick auf das Meer. Die Lofoten sind besonders für ihren Stockfisch bekannt, der traditionell an Holzgestellen getrocknet wird und ein wichtiger Wirtschaftszweig der Region ist. Auch hier in Svolvaer kann man diese Holzgestelle anschauen, der Fisch kommt aber erst im Februar auf das Gestell.
Die Lofoten bieten jedoch nicht nur Naturschönheiten, sondern auch zahlreiche Aktivitäten für Outdoor-Enthusiasten. Neben Wandern und Fischen können Besucher auch Kajak fahren und Bootstouren unternehmen. Lokale Anbieter bieten so zum Beispiel RIB-Boat Touren in den Trollfjord an, unser Expeditionsteam hat eine Kajak-Fahrt entlang der Küste angeboten. Auch Abenteuerlustige kommen somit auf ihre Kosten.
Ich habe mich für einen gemütlichen Silvester-Spaziergang entschieden und bin somit etwa 2,5 Stunden durch den Ort und die umliegende Inselwelt gelaufen. Eine malerische Lichtstimmung, denn es sieht zur Mittagszeit immer so aus, als würde die Sonne gleich aufgehen. Traumhaft und so nur hier oben zu erleben. Gegen 13 Uhr verlassen wir Svolvaer auch schon wieder und lassen diese malerische Kulisse der schneebedeckten Berge hinter uns. Noch lange stehe ich hinten am Heck und genieße den Ausblick auf die Bergkette, die aufgrund der spitzen Berge unverwechselbar ist.
Am Abend beginnt das Silvester-Programm mit einem köstlichen Abendessen im AUNE Hauptrestaurant. Das Menü rund um das Rinderfilet als Hauptgang war super. Anschließend gehts direkt raus an Deck, da meine Polarlicht-App eine Chance auf Sichtung gemeldet hatte und so war es dann auch. Polarlichter am Horizont zu Silvester. Mehr geht wohl nicht mehr. Und ob, denn in der Explorer Bar gibt es am Abend Musik und zum Jahreswechsel halten wir vor einer kleinen norwegischen Stadt und genießen das Feuerwerk. Ihr seid hoffentlich auch gut in das neue Jahr gekommen. Frohes neues und herzliche Grüße von der Otto Sverdrup.
Preis 0€:
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Teil 11: Stürmischer Stadt in das neue Jahr – Ausfall Bessaker!
Das neue Jahr beginnt stürmisch im hohen Norden. Wir befinden uns in der Ansteuerung auf Bessaker in der Nähe von Rørvik auf der südgehenden Strecke mit der Otto Sverdrup von Hurtigruten. Entlang der weiten Reise von etwa 6.000 Kilometern ab/bis Hamburg liegen viele spannende Ziele auf der Strecke entlang der norwegischen Küste. Zum einen große und bekannte Städte, wie zum Beispiel Bergen, Ålesund und Tromsø – zum anderen befinden sich natürlich auch zahlreiche kleinere Orte an der Küste.
Hurtigruten möchte mit dieser Reise einen spannenden Mix aus sehenswerten Städten, schöner Natur und kleinen Dörfern bieten, wo man auch mit den Lokals gut in Kontakt kommen kann. So steht heute das kleine Dorf Bessaker auf dem Programm, wo nur wenige Hundert Menschen leben. Für so ein Dorf ist es ein Fest, wenn ein Schiff kommt und entsprechend hat das ganze Dorf Vorbereitungen getroffen und es haben sich wohl auch knapp 100 Besucher angekündigt, die unsere Otto Sverdup einmal ansehen möchten.
Das Expeditionsteam hat uns gestern Abend mitgeteilt, dass das ganze Dorf mitwirkt, um uns einen schönen Tag zu bereiten. Ein Bewohner stellt seine private Sauna zur Verfügung, ein Bewohner bietet mit seinem Auto einen Shuttle für Gäste mit eingeschränkter Mobilität an und viele Bewohner bieten kostenfreien Kaffee und Kuchen Zuhause an. Ein weiterer Bewohner zeigt sein uraltes Fischerboot und lässt sogar einmal die Stunde den Motor starten, damit wir den Sound eines alten Bootmotors hören können. Klingt mal nach einem authentischen Erlebnis der anderen Art, oder?!
So zumindest der Plan. Morgens kommen wir in die Bucht von Bessaker und der Wind peitscht mit Böen in Windstärke 11 so über das Wasser, dass uns die Gischt entgegen kommt und Kapitän Kai schweren Herzens das geplante Manöver absagen muss. Nicht nur für uns an Bord eine traurige Nachricht, sicherlich ebenso für die Menschen an Land, die schon so fleißig vorbereitet haben. Aber klar: Safety first und gut, dass der Kapitän so verantwortungsvoll entschieden hat. Entsprechend steht ein Seetag mit südlichem Kurs in Richtung Ålesund an, den Hafen der für morgen auch regulär geplant war.
Wir verlassen also wieder die küstennahe Region und manövrieren aufgrund der starken Winde weiter nach draußen in die offene See. Die schneebedeckten Berge lassen wir hinter uns, bleiben aber dennoch den ganzen Tag in Sichtweite zur Küste. Was heute auch ein großes Highlight ist: Nach fünf Tagen in der Polarnacht sehen wir das erste Mal die Sonne wieder über dem Horizont. Schon nach fünf Tagen kommt mir der erste Blick in die Sonne ganz befremdlich vor. Man gewöhnt sich doch schneller an die Dunkelheit und das diffuse Licht, als ich es vorher vermutet hätte. Dennoch ist die Freude groß, dass wir die Sonne nun wieder sehen und entsprechend Tageslicht auf unser Schiff trifft.
Im Grund tut ein Seetag auch mal wieder gut, um das ganze erlebte auch zu verarbeiten. So viele einzigartige Momente in den letzten Tagen, da kommt der Seetag ganz gelegen. Es werden spontan einige Vorträge und Aktionen vom Expeditionsteam eingeschoben und die Restaurants haben natürlich auch geöffnet. So gibt es ein leckeres Mittagessen im Restaurant und man kann etwas Schlaf nach der Silvesternacht nachholen. Was schade ist: Seit Beginn der Reise ist die Sauna leider außer Betrieb, was insbesondere hier in der kalten Region schon schade ist.
Abends werden wir dann noch ein weiteres Mal von wunderschönen Polarlichtern überrascht. Zwar sind die Lichter hier im Süden Norwegens nicht mehr so hoch am Himmel zu sehen, am Horizont hat sich aber ein großes Band gebildet, das auch mit dem bloßen Auge sehr gut zu erkennen war. Was für eine schöne Überraschung zum Ausklang des Tages.
Morgen erreichen wir Ålesund, wo ich euch natürlich wieder gerne mitnehmen werde. Die Wetterprognose sieht toll aus und entsprechend bin ich zuversichtlich, dass morgen wieder ein schöner und toller Tag voll mit Erlebnissen wird.
Teil 12: Endlich wieder ein sonniger Tag! Angelegt in Ålesund.
Die Sonne geht jeden Tag wieder früher auf, heute erreichen wir den Hafen sogar bei Tageslicht. Daran war in den letzten Tagen mit der Otto Sverdrup in Nordnorwegen gar nicht zu denken. Nachdem wir gestern einen außerplanmäßigen und sehr stürmischen Tag auf dem Atlantik hatten, erreichen wir heute planmäßig Ålesund. Diese Stadt gehört zu meinen absoluten Favoriten hier in Norwegen und ich nehme euch wieder gerne mit auf einen Tag hier in dieser schönen Stadt, die eine bewegte Geschichte hat.
Ålesund ist eine für Norwegen mittelgroße Hafenstadt an der norwegischen Westküste. Sie begeistert mich immer wieder mit ihrer Architektur, der maritimen Atmosphäre in der Stadt und malerischen Lage am Eingang der Fjordwelt. Von hier aus erreicht man übrigens auch über die Wasserwege den schönen Geiranger Fjord. Nach einem verheerenden Brand im Jahr 1904 wurde Ålesund komplett neu erbaut und präsentiert sich heute als einmalige Mischung aus Jugendstilarchitektur und norwegischer Tradition. Diesen Mix findet man in Norwegen so eher selten und macht Ålesudn damit schon besonders.
Die bunten Gebäude, die an der Uferpromenade stehen, verleihen Ålesund einen besonderen Charakter. Spitzgiebel, verzierte Fassaden und kunstvolle Details deuten auf die Blütezeit des Jugendstils hin, die die Stadt aufgrund des Wiederaufbaus geprägt hat. Ein Spaziergang durch die engen Gassen führt zu kleinen Boutiquen, gemütlichen Cafés und Kunsthandwerksläden, die das Flair der Stadt widerspiegeln.
Der Hafen von Ålesund spielt eine zentrale Rolle im städtischen Leben. Hier legen nicht nur Fischerboote an, sondern es bieten sich auch zahlreiche Möglichkeiten für maritime Aktivitäten. Bootsausflüge zu den nahegelegenen Inseln, Walbeobachtungstouren oder einfach nur das Beobachten der vorbeiziehenden Schiffe machen einen Aufenthalt in Ålesund zu einem maritimen Erlebnis. Da wir heute von 9-17 Uhr im Hafen liegen, wäre dafür sogar theoretisch genügend Zeit. Für mich stehen heute aber andere Erlebnisse auf der Agenda:
Das Wetter ist fantastisch, entsprechend darf mal wieder eine Wanderung auf den Hausberg Aksla nicht fehlen. Der Hausberg ragt steil über der malerischen Stadt Ålesund heraus und ist von überall im Ort gut zu sehen. Ein perfektes Ausflugsziel, das mich immer wieder aufs neue mit atemberaubenden Ausblicken beeindruckt. Diese natürliche Erhebung erhebt sich etwa 188 Meter über dem Meeresspiegel und bietet nicht nur ein beeindruckendes Panorama über die Stadt und den Hafen, sondern auch über die umliegenden Fjorde und Inseln.
Um den Gipfel des Aksla zu erreichen gibt es die berühmte 418-stufige Treppe, die sich serpentinenartig den Berg hinaufwindet. Der Aufstieg belohnt nicht nur mit einer beeindruckenden Aussicht, sondern auch mit einer angenehmen Atmosphäre, die zum Verweilen und Entspannen einlädt. Immer wieder gibt es Sitzgelegenheiten, sodass man sich für den Aufstieg auch ein paar Pausen gönnen kann. Am Wanderweg angekommen, stehe ich vor einer Absperrung mit dem Hinweis darauf, dass der Weg komplett vereist sei. Zu hoch ist die Sturzgefahr, sodass der schöne Plan durchkreuzt wird. Wir entscheiden uns für eine Fahrt mit dem Taxi auf den Berg, die etwa 20€ pro Strecke kostet.
Oben angekommen, gibt es DEN Ausblick schlechthin in Ålesund. Die charakteristischen Jugendstilgebäude, der glitzernde Hafen und die umliegenden Fjorde zeigen sich heute von der besten Seite. Hier oben gibt es eine Aussichtsplattform, auf der man die Aussicht ganz in Ruhe genießen kann, bevor es den Weg dann wieder hinunter geht bzw. in dem heutigen Fall fährt.
Auch heute gibt es wieder einen Ausflug, der im Reisepreis enthalten ist. Heute ist es das Ålesund Aquarium, das ein weiteres Highlight für Besucher ist. Hier können wir eine faszinierende Vielfalt norwegischer Meeresbewohner kennenlernen, von Robben bis zu farbenfrohen Fischarten. Die interaktiven Ausstellungen vermitteln Wissen über die lokale Meereswelt und tragen zur Sensibilisierung für Umweltthemen bei. Schön, dass Hurtigruten den Eintritt gegen Vorzeigen der Bordkarte vom Schiff kostenfrei anbietet. Ich bin positiv von dem Aquarium überrascht, insbesondere von den Fütterungszeiten zwischen 14 und 15 Uhr, da wir von den Mitarbeitenden wissenswerte Infos erhalten.
Mal wieder ein rundum gelungener Tag, der sich auch schon wieder dem Ende zuneigt. Ålesund ist immer wieder eine Reise wert und eine Stadt, die auch durchaus oft von Kreuzfahrtschiffen angesteuert wird.
Preis 0€:
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Teil 13: Ein schönes Finale in Norwegen in der tollen Stadt Bergen!
In den frühen Morgenstunden haben wir den letzten Hafen dieser Reise mit der Otto Sverdrup erreicht: Bergen. Der zweitsüdlichste Hafen dieser Reise bildet einen hervorragenden Abschluss unserer Norwegen Reise mit Hurtigruten. Die klassische Postschiff Route endet bzw. beginnt hier. Südlicher fahren die Schiffe nicht – wir sind da natürlich eine Ausnahme, da die Otto Sverdrup ja kein klassisches Postschiff mehr ist sondern „auf den Spuren der Postschiffroute“ unterwegs ist. Für uns geht es ja weiter bis nach Hamburg, wo die Reise dann enden wird. Daran wollen wir jetzt aber noch gar nicht denken!
Wir legen zentral an und so ist die Stadt, das alte Hanseviertel Bryggen und auch die Talstation der Bahn auf den Hausberg nur etwa 15 Minuten zu Fuß entfernt. Für Gäste mit stark eingeschränkter Mobilität wird ein kostenfreier Minibus organisiert, der in die Stadt fährt. An der Gangway erhalten heute alle Gäste beim Verlassen des Schiffes ein Ticket für die Fløybahn, die uns auf etwa 300 Meter Höhe für eine fantastische Aussicht bringt. Ein toller Service, dass dieses Ticket für alle Gäste kostenfrei zur Verfügung gestellt wird. Sonst kostet eine Hin- und Rückfahrt pro Person 130 NOK. Auch dieser Betrag würde sich allemal lohnen. Es ist quasi ein MUSS bei einem Besuch in Bergen!
Die Fløibanen in Bergen ist eine Standseilbahn, die seit 1918 in Betrieb ist und den Gipfel des Berges Fløyen erreicht. Die Fahrt beginnt im Zentrum von Bergen und führt durch dichte Wälder und vorbei an üppigen grünen Hängen. Die Seilbahn bietet während der gesamten Fahrt schöne Ausblicke auf die Stadt Bergen, den Hafen und die umliegenden Fjorde. Auch aus den hinteren Reihen kann man durch das Glasdach der Bahn wunderbar sehen.
Nach ungefähr fünf Minuten oben angekommen, bietet sich ein perfekter Ausblick über die zweitgrößte Stadt Norwegens und die Umgebung. Ich war schon einige Male hier oben aber egal ob im Sommer oder Winter, der Fløyen bietet zu jeder Jahreszeit eine einzigartige Atmosphäre und ist immer wieder anders. Im Winter verwandelt sich die Landschaft in eine Schneelandschaft, während im Sommer bunte Blumen die Hänge schmücken. Schnee liegt hier zur Zeit leider wenig, dennoch kommt ein winterliches Flair auf. Allein schon durch die Temperaturen von etwa -7 Grad.
Nicht nur für Touristen ist die Bahn ein Highlight, auch die Bewohner Bergens nutzen die Bahn als öffentliches Verkehrsmittel. Teilweise sogar Kinder, die etwa auf der Hälfte aussteigen und zum Kindergarten unterwegs sind. Die Bahn hat in Bergen daher eine große Bedeutung für Einwohner und auch Touristen. Ich kann euch sehr empfehlen eine Fahrt zu unternehmen und oben die Ausblicke zu genießen. Viele fahren auch eine Strecke mit der Bahn und wandern die andere Strecke, denn auch das bietet sich aufgrund der guten Wege gut an. Die Strecke soll ungefähr drei Kilometer lang sein. Habt ihr das schon einmal gemacht? Schreibt es doch gerne in die Kommentare!
Anschließend geht es weiter zum Fischmarkt, der sich in den letzten Jahren verändert und sich immer mehr auf die zahlreichen Touristen adaptiert hat. Inzwischen gibt es eine Halle neben dem alten Fischmarkt, die ganzjährig genutzt werden kann. Unten der Fischmarkt, oben die Touristeninformation. Das kann ja kein Zufall sein Die Gastronomie sieht einladend aus und so könnte man hier auch gut Mittagessen. Doch Vorsicht: Schnäppchen sollte man hier natürlich nicht erwarten!
Wie schön, dass in Bergen alles so schön zentral liegt und entsprechend ist der Weg bis zum nächsten Highlight nicht weit. Das alte Hanseviertel Bryggen, das in Bergen das Postkartenmotiv schlechthin ist. Bryggen ist das historische Viertel von Bergen, das an die nordische Geschichte und Handelskultur erinnert. Diese unverwechselbare Hafenfront, die von farbenfrohen, schmalen Hansehäusern geprägt ist, erzählt die Geschichte der Handelsaktivitäten, die Bergen im Mittelalter zu einem bedeutenden Handelszentrum gemacht haben.
Die charakteristischen Holzhäuser von Bryggen stammen größtenteils aus dem 18. Jahrhundert, und viele von ihnen wurden nach einem verheerenden Brand im Jahr 1702 wieder aufgebaut. Diese schmalen Giebelhäuser stehen dicht beieinander und bilden einen beeindruckenden Anblick, der von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt wurde.
Bryggen war früher das Herz des Hanseatischen Handels in Bergen, wo Waren wie Fisch, Getreide und Hanseprodukte gehandelt wurden. Die schmalen Gassen zwischen den Häusern, die heute hauptsächlich von Touristen besucht werden, vermitteln einen Eindruck vom geschäftigen Treiben in früheren Zeiten. Heute befinden sich in Bryggen eine Vielzahl von Geschäften, Restaurants und Galerien.
Von hier aus etwa 10-15 Minuten zu Fuß zurück zum Schiff und so hat man relativ kompakt die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt gesehen. Auffällig ist heute, dass es gefühlt sehr lange hell ist. Wir sind ja auf dem Rückweg aus dem dunklen Norden und da ist der Sonnenuntergang gegen 16 Uhr schon ein langer Tag – zumindest erscheint es so. Gegen 18 Uhr lösen wir die Leinen und nehmen Kurs auf das Endziel dieser Reise: Hamburg. Morgen steht noch ein Seetag auf der stürmischen Nordsee bevor.
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Teil 14: Wir „schaukeln“ über die Nordsee zurück nach Hamburg.
Heute ist der letzte Seetag dieser Reise mit Kurs auf Hamburg und so zeige ich euch gerne noch mal ein paar Bilder vom Schiff und den öffentlichen Bereichen hier an Bord der Otto Sverdrup von Hurtigruten. Eigentlich war der Plan, dass wir noch einen Nachmittag in Esbjerg im schönen Dänemark einlegen, jedoch hat uns das Wetter einen Strich durch diesen Plan gemacht. Das übrigens schon ein zweites Mal, da wir auf dem Hinweg nach Norwegen auch schon an Esbjerg vorbeifahren mussten. Das ist jetzt zur Winterzeit auf der Nordsee aber auch keine allzu große Überraschung. Schade ist es natürlich trotzdem, da ich euch Esbjerg gerne gezeigt hätte. Schließlich ist dieser Hafen als einziger nicht norwegischer Stop oftmals auf dieser Route mit dabei.
Information darüber haben wir natürlich trotzdem erhalten und da möchte ich auch das ein oder andere mit euch teilen, damit ihr für eure Reisepläne Bescheid wisst. Fotos konnte ich euch aber natürlich nicht mitbringen.
Esbjerg ist eine lebendige Hafenstadt an der Westküste Dänemarks und bietet Kreuzfahrern eine Fülle von Möglichkeiten, um dort die Geschichte, Natur und vielleicht auch sogar die Kultur zu erleben. Klar ist aber auch, dass man in den vier Stunden nicht allzu viel hätte unternehmen können. Der Hafen von Esbjerg ist nicht nur einer der größten Fischereihäfen des Landes, sondern auch ein spannender Ort, um das Treiben der Schiffe zu beobachten. Das Maritime Museum entführt die Besucher in die faszinierende Welt der Seefahrt und erzählt die Geschichte von Esbjerg als bedeutendem Hafen. Gerade für uns Kreuzfahrer sicherlich ganz interessant.
Das Wattenmeerzentrum ist ein weiteres Highlight der Stadt. Dieses interaktive Museum widmet sich dem besonderen Ökosystem des Wattenmeers, das direkt vor der Küste von Esbjerg liegt. Besucher können hier mehr über die Flora und Fauna dieser einzigartigen Landschaft erfahren und die Bedeutung des Wattenmeers als UNESCO-Weltnaturerbe verstehen.
Esbjerg ist nicht nur für seine maritime Geschichte bekannt, sondern auch für die Schönheit der Stadt. Die breiten Strände der Stadt laden zu Spaziergängen ein, während die Küstenpromenade ein beliebter Ort ist, um die frische Meeresluft zu genießen. Die Stadt hat zudem eine Innenstadt mit gemütlichen Geschäften, Cafés und Restaurants, die dänische Köstlichkeiten und besonders frische Meeresfrüchte servieren.
Nun ja, die Informationen klingen gut, ich hätte mich auch sehr über den Hafen gefreut – dennoch gilt natürlich immer: Safety First! Das ist natürlich auch richtig so. Wir haben den gesamten Plan etwas anpassen müssen, da ein großes Sturmgebiet zwischen Norwegen und Dänemark für bewegte See sorgt. Um nicht zur schlimmsten Phase des Sturms dort durchfahren zu müssen, haben wir auch den Routenplan anpassen müssen. Wir haben in Bergen am Nachmittag einige Stunden dazubekommen, was natürlich sehr erfreulich war. Esbjerg ist ausgefallen und auch die Ankunft in Hamburg verzögert sich. So kommen wir nicht um 8 Uhr morgens, sondern erst um 12 Uhr mittags in Steinwerder an. Das bedeutet natürlich einiges an Organisation, das Team an Bord ist dabei aber sehr hilfsbereit und kommuniziert und die Anpassungen immer sehr verständlich.
Das Expeditionsteam hat spontan das Programm an Bord angepasst und zusätzliche Aktionen geplant. Ob wissenschaftliche Vorträge oder auch Workshops – es gibt schon ein bisschen was zu tun. Alternativ tut an so einem letzten Seetag ja auch etwas Entspannung ganz gut. So viele Erlebnisse, die man erstmal verarbeiten muss und so sehe ich auch in der Explorer Bar viele, die auf dem Laptop ihre Bilder sortieren oder Reisetagebuch schreiben. Da kommt ja doch einiges zusammen auf so einer zweiwöchigen Reise nach Norwegen zur Winterzeit. Von daher ist es in Summe gar nicht so schlimm …
Abends veranstaltet das Expeditionsteam einen Recap im Vortragsraum und jeder der Experten und Guides erzählt von seinem persönlichen Highlight dieser Reise. Weihnachten und Silvester waren da natürlich auch oft zu hören. Aber auch die ganzen Erlebnisse in der norwegischen Natur und auch in den Orten und Städten, die wir angelaufen haben. Um den Abend feierlich einzuläuten, gibt es ein Abschiedsessen in den Restaurants – zum Beispiel mit Beef Wellington, Lachs Wellington und vegetarischen Alternativen. Ein schöner kulinarischer Abschluss dieser Reise.
Abends verabschiedet sich der Kapitän höchstpersönlich von uns in der Explorer Bar und stoßt gemeinsam mit uns auf diese unvergessliche Reise an. Er spricht von seinen Erlebnissen auf der Brücke und von seinen Highlights während der Reise. So erzählt er auch noch mal, dass wir ja auf der gesamten Reise keinen Lotsen brauchten, da er für die gesamte Küste die entsprechenden Zertifikate hat. Ein schöner Abschluss des Tages. Morgen werden wir dann mit etwas Verspätung den Hamburger Hafen erreichen.
Teil 15: Verspätete Ankunft in Hamburg ermöglicht Hafeneinfahrt bei Tageslicht!
Zurück von der offenen Nordsee bei recht starken Winden sind wir inzwischen auf der geschützten Elbe unterwegs. Die Passage der Elbe um Zulauf auf Hamburg findet in der Regel in den frühen Morgenstunden und dann zur Winterzeit natürlich auch noch in der Dunkelheit statt. Entsprechend ist es normalerweise so, dass man als Gast nicht wirklich viel von der doch spannenden Passage mitbekommt.
Aufgrund unserer Routenänderung bedingt durch das Sturmgebiet auf der Nordsee erreichen wir Hamburg jedoch verspätet. Geplant waren erst etwa acht Stunden Verspätung, etwas Zeit konnte unser Captain Kai aber noch herausholen und so haben wir den ersten Elblotsen gegen 5:30 Uhr aufgenommen. Von dort aus dauert es ungefähr sechs Stunden bis zur Ankunft im Hamburger Hafen. Sechs Stunden, in denen es viel zu sehen gibt. Ich gehe darauf gerne etwas genauer ein, da es insbesondere im Sommer beim Ablegen in Hamburg ja noch hell ist und ihr somit einiges beobachten könnt. Ich betrachte das ganze jetzt von der Einfahrt elbaufwärts, da wir ja nach Hamburg reinfahren. Beim Ablegen ist es natürlich alles andersherum.
Unser erstes Highlight am Ufer ist Cuxhaven mit einigen bekannten Sehenswürdigkeiten, die man vom Schiff aus entweder mit gutem Auge oder Fernglas gut sehen kann. Als erstes geriet die Kugelbake ins Visier. Dies ist ein markantes Seezeichen, das an der Mündung der Elbe in die Nordsee steht. Ein hölzerner, turmartiger Pfahl, der eine Kugel oben drauf hat. Die Geschichte reicht übrigens bis in das 17. Jahrhundert zurück aber das würde jetzt zu weit führen an der Stelle. Ebenfalls in Cuxhaven zu sehen ist die „Alte Liebe“. Hier stehen oftmals viele Schiffsliebhaber und winken den vorbeifahrenden Schiffen. Bei uns ist es noch kalt und dunkel, entsprechend steht dort wahrscheinlich niemand – da kann die Liebe zu Schiffen noch so groß sein
Weiter elbaufwärts wird das Fahrwasser schmaler und auf der Backbordseite kommt Brunsbüttel ins Visier. Dies bildet übrigens auch die Einfahrt in den Nord-Ostsee-Kanal – eine wichtige Verbindung für die Schifffahrt in die Ostsee, damit nicht immer Dänemark umrundet werden muss. Die andere Einfahrt ist dann auf den Kieler Förden – also eine interessante Abkürzung für kleinere Schiffe. Wir fahren aber weiter elbaufwärts in Richtung Hamburg.
Glückstadt passieren wir auf der linken Seite, gegenüber liegt Krautsand. Auch etwas Industrie ist hin und wieder zu sehen – das gehört an Flüssen einfach dazu. Am Alten Land vorbei mit Kurs auf Wedel – hier wird es wieder interessant, denn hier gibt es die Schiffsbegrüßungsanlage. Sie wurde 1952 gegründet und dient dazu, Schiffe, die den Hamburger Hafen ansteuern oder verlassen, zu begrüßen oder zu verabschieden. Die Anlage ist übrigens eine der ältesten ihrer Art in Deutschland. Die Hauptattraktion der Schiffsbegrüßungsanlage ist der „Willkomm-Höft“ genannte Bereich. Dort steht ein Aussichtsturm, von dem aus die Schiffe auf der Elbe beobachtet werden können. Wenn ein Schiff passiert, wird die Flagge des betreffenden Landes am Turm gehisst, und es wird die Nationalhymne des jeweiligen Landes gespielt. Diese maritime Tradition soll den Besatzungen eine freundliche Begrüßung oder Verabschiedung bieten.
Nun geht es Schlag auf Schlag, denn links befindet sich das Hamburger Viertel Blankenese und gegenüber befinden sich die großen Airbus Werke in Finkenwerder. Ob teure Villen oder große Flugzeuge, die sich noch im Bau befinden – auf beiden Seiten müsste man jetzt eigentlich gleichzeitig schauen. Am Elbstrand vorbei weiter in Richtung Hafen und dann sind auch schon die großen Industrieanlagen des Hafens zu sehen. Große Kräne bewegten hier im Jahr 2020 etwa 8,5 Millionen Container. Damit gehört der Hafen zu den wichtigsten Europas.
Der Hafen, der auch unser Endziel dieser etwa 6000 Kilometer langen Seereise ist. Wir nehmen ein letztes Frühstück ein und beobachten das Anlegemanöver am Kreuzfahrtterminal Steinwerder. Eine spannende Passage, wenn auch bei klirrender Kälte und Schneetreiben in Hamburg. Es ist immer wieder faszinierend über die Elbe in die weite Welt hinauszufahren oder eben auch wieder nach Hause zu kommen. Hamburg ist in meinen Augen einfach der schönste Kreuzfahrthafen in Deutschland.
Gegen 13 Uhr verlassen wir das Schiff und schauen noch einmal zurück auf die Otto Sverdrup von Hurtigruten Expeditions. Übrigens war das die letzte Reise für Hurtigruten Expeditions, zukünftig fährt das Schiff wieder für Hurtigruten Norwegen. Zwar nicht auf der Postschiffroute und weiter ab Hamburg, dennoch kann es ein paar Änderungen an Bord bzgl. des Konzepts geben.
Mein Fazit zum Hurtigruten Erlebnis auf den Spuren der Postschiffroute
Zurück von der MS Otto Sverdrup möchte ich gerne in dem heutigen Beitrag mein Fazit mit euch teilen. Wie hat mir meine erste Reise mit Hurtigruten gefallen? Was ist besonders gut? Was ist anders? Für wen ist es empfehlenswert? Diese und weitere Fragen möchte ich gerne mit euch besprechen, um euch einen möglichst detaillierten Einblick zu verschaffen.
Fangen wir an mit dem Schiff – der MS Otto Sverdrup, die ursprünglich als MS Finnmarken im Jahr 2002 in Dienst gestellt wurde. Lange Zeit ist dieses Schiff die klassische Postschiffroute gefahren zwischen Bergen und Kirkenes, hat dabei jeweils 34 Häfen zu Tag- und Nachtzeit angesteuert. Damit ist seit etwa zwei Jahren Schluss, denn Hurtigruten möchte auch Reisen ab/bis Deutschland anbieten, die für uns Deutsche natürlich wesentlich attraktiver sind. Kein Flug, auf die Gäste angepasste Liegezeiten und ein Erlebnis, das eher einer Kreuzfahrt gleicht. Das ist auf der klassischen Postschiffroute nämlich eher nicht der Fall.
Neben der Postschiffroute hat sich vor einigen Jahren die Expeditionslinie Hurtigruten Expeditions gegründet, die inzwischen HX heißt. Diese Schiffe fahren andere Routen – auch außerhalb von Norwegen. Wie der Name schon sagt, liegt der Fokus eher auf Expeditionen. Nun hatte ich die letzte Fahrt unter der Reederei HX, denn nach einem Werftaufenthalt im Januar wechselt das Schiff wieder zu Hurtigruten Norwegen, wird aber dennoch weiterhin ab/bis Hamburg fahren und die Routen bleiben nahezu identisch. Das Schiff und damit die „Hardware“ eben auch, zu kleineren Detailänderungen an Bord kann ich tatsächlich gerade nichts sagen. Das wird die Praxis dann zeigen.
Das Schiff ist 138 Meter lang, 21,5 Meter breit und bietet Platz für ungefähr 500 Passagiere unter Vollauslastung. Untergebracht sind diese Gäste überwiegend in Innen- und Außenkabinen. Es gibt auch einige Suiten mit Balkon, diese sind tatsächlich aber eher die Ausnahme. Das gesamte Schiff wurde vor etwa zwei Jahren umfangreich modernisiert, strahlt jetzt im Skaninavien-Chic Design und das betrifft auch die Kabinen. Neue Möbel, indirekte Beleuchtung, etc. – das sieht schon gut aus. USB-A Buchsen am Bett und solche Kleinigkeiten gab es früher natürlich noch nicht. Zur Wahrheit gehört aber eben auch dazu, dass die Kabinen ziemlich klein sind. Einige Innenkabinen haben Stockbetten, um mein Doppelbett in der Außenkabine konnte ich kaum herumlaufen. Das Bad ist auch recht klein, wenig Ablagefläche und der Duschvorhang wird beim warmen Duschen auch schnell mal anhänglich. Diese Tatsache ist einfach der Historie des Schiffes geschuldet, dass es mal ein Postschiff war. Gehört also irgendwie zum Erlebnis Hurtigruten mit dazu – habe mich auch recht schnell dran gewöhnt und dann auch durchaus wohlgefühlt.
Wie schon erwähnt, sind auch alle anderen Bereiche des Schiffes umfangreich renoviert worden. Besonders gelungen ist meiner Meinung nach das Hauptrestaurant AUNE am Heck. Große Fenster, moderne Möbel, angenehme Beleuchtung auch hier wieder mit indirekten Elementen versprühen tatsächlich Neubau-Flair. Auch das Restaurant Lindstøm für Suitengäste ist super modern und hochwertig eingerichtet. Der Expeditionsbereich vorne auf Deck 4 hingegen deutlich rustikaler mit Decken im „Loft-Stil“ – auch das ist eben modern und habe ich auf einem Schiff tatsächlich noch nie gesehen zuvor. Der Vortragsraum ist eher zweckmäßig mit drei großen Monitoren und Stühlen für die Vorträge rund um Norwegen und die Erlebnisse während der Reise.
Ganz oben befindet sich noch die Explorer Bar, die einen 270 Grad Ausblick bietet. Viel Glas bringen Licht ins Innere, bequeme Möbel laden zum Verweilen ein. Hier gibt es auch eine Bar, die Getränke sind jedoch nur zu den Mahlzeiten in den Restaurants enthalten. Preise der Getränke sind aber durchaus mit anderen Kreuzfahrtschiffen im deutschen Segment vergleichbar, sogar die alkoholischen Getränke, die in Norwegen ja sonst sehr hochpreisig verkauft werden. Einzig der Barservice kam oftmals nicht hinterher. Nicht selten stand ich also an der Bar, um mich selbst zu versorgen. Kein Drama, aber durchaus ein Verbesserungspotenzial. Diese Bar wäre auch ein idealer Ort, um abends mal noch etwas Programm anzubieten. Bis auf Heiligabend und Silvester war dies jedoch nie der Fall, nicht mal Musik vom Band lief irgendwo. Ein Bordmusiker hätte der Stimmung am Abend sicherlich nicht geschadet.
Auch ein Fitnessstudio darf natürlich nicht fehlen, auch einen Wellnessbereich gibt es. Die Sauna war leider während der gesamten Reise defekt, wird wohl aber zeitnah repariert. Die Außenbereiche des Schiffes sind rustikal und zweckmäßig eingerichtet – gemütliche Deckchairs gibt es hier eher nicht. Dafür gibt es einen riesigen Bereich am Bug, der sich perfekt zur Beobachtung der Natur anbietet. Mein absoluter Lieblingsbereich an Bord, denn auf einer Reise mit Hurtigruten geht es eher um das, was draußen passiert. Das Schiff fährt die gesamte norwegische Küste die Innenpassage. Während die großen Kreuzfahrtschiffe alle weit vor der Küste fahren, ist die Otto Sverdrup immer mittendrin und es gibt entsprechend immer etwas zu sehen. Unzählige Brückenpassagen, schöne Fjorde oder auch Tiere. So haben wir im Altafjord Buckelwale gesehen, der Kapitän hat das Schiff gedreht und vorne am Bug kamen wir den Tieren gefühlt zum Greifen nah. Das sind eher die Erlebnisse, die Hurtigruten ausmachen – weniger die Abendunterhaltung in der Bar.
Die Route ab/bis Hamburg mit einer kurzen Anreise für viele Deutsche ist natürlich ein großer Pluspunkt. Die Liegezeiten sind so gewählt, dass sie gut kompatibel mit dem Biorhythmus des Menschen sind. Die klassischen Postschiffe legen ja auch öfter mal nachts an, das macht die Otto Sverdrup nicht. Ein paar wenige Seetage gibt es auch mal, in den norwegischen Gewässern sind es aber tatsächlich eher „Sehtage“, denn hier gibt es wirklich viel zu sehen. Zur Winterzeit eine verschneite Landschaft mit viel Dunkelheit, zur Sommerzeit ist alles grün und nördlich des Polarkreises gibt es dann auch die Mitternachtssonne. Ob Polarnacht oder Mitternachtssonne – beides ist ein Erlebnis.
Abschließen möchte ich das Fazit mit meinem persönlichen Highlight, das mich durchaus positiv überrascht hat. Die Kulinarik an Bord war durchweg sehr positiv zu bewerten. Ob das Frühstücks- und Mittagsbuffet, oder auch das servierte Menü am Abend – die Qualität hat immer gepasst. Hinzu kommt das Fredheim Restaurant, das als „Grill“ ganztägig geöffnet hat und Klassiker, wie Burger, Lachsfilet oder auch ein Rindersteak ab 11 Uhr bis abends durchgängig anbietet. Das Restaurant für Suitengäste lässt sich auch für alle anderen Gäste gegen eine Gebühr in Höhe von 25€ pro Person reservieren. Das habe ich ausprobiert und würde es jederzeit wieder tun – kleiner Tipp am Rande
Für wen ist die Otto Sverdup nun also empfehlenswert? Für alle, die Norwegen intensiv kennenlernen möchten! Wenn ihr viel vom Land, von den Küsten und auch kleinere Orte neben den Klassikern sehen möchtet, bietet das Schiff ein tolles Paket. Erwartet nicht allzu viel Komfort, lasst euch auf das Erlebnis Hurtigruten ein und wenn euch die Kabinen zu klein sind: Es gibt ja auch Suiten mit Balkon.
Vielen Dank, dass ihr so zahlreich virtuell dabei gewesen seid. Hat mir viel Freude bereit und ich freue mich schon jetzt, wenn ich euch wieder mit auf die nächste Kreuzfahrt nehmen darf. Haben euch meine Beiträge gefallen? Herzliche Grüße, Euer Fabian!
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