Reisebericht Östliches Mittelmeer mit Rhodos

Willkommen zum Reisebericht über eine faszinierende Kreuzfahrt mit der Mein Schiff 5 durch das östliche Mittelmeer mit Rhodos! Jana zeigt euch ihre Lieblingshäfen und führt euch durch malerische Städte wie Santorini, Marmaris oder Limassol. Lasst euch inspirieren und taucht ein in die atemberaubende Welt des östlichen Mittelmeers!

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💙 Tag 1: HeraklionAnreise
💙 Tag 2: 1. Seetag
💙 Tag 3: Limassol
💙 Tag 4: 2. Seetag
💙 Tag 5: Rhodos Stadt
💙 Tag 6: Marmaris

💙 Tag 7: Santorini
💙 Tag 8: Heraklion – Abreise

Tag 1: Heraklion

12.07.2024

Heute begann meine zweite Reise im östlichen Mittelmeer – diesmal mit einer anderen Route als in der Vorwoche. Ich freute mich besonders darauf, dass mein Freund Chris mich auf dieser Tour begleiten würde. Als Lektorin darf ich oft eine Begleitperson kostenfrei in meiner Kabine mitnehmen. Eine vertraute Begleitung an Bord macht die Reisen immer noch ein bisschen schöner! 

Glücklicherweise durfte ich meine schöne Balkonkabine auf Deck 11 für diese zweite Reise behalten. Das bedeutete nicht nur, dass ich nicht umziehen musste, sondern auch, dass ich nicht erneut an der Sicherheitseinweisung teilnehmen musste. 

Für heute hatten Chris und ich uns vorgenommen, den antiken Palast von Knossos zu besichtigen – eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Kretas. Der Palast von Knossos wurde im 2. Jahrtausend v. Chr. von den Minoern, einer der frühesten Hochkulturen Europas, erbaut und gilt als beeindruckendes Zeugnis ihrer fortschrittlichen Architektur und komplexen Gesellschaftsstruktur. 

Um zum Hafenterminal zu gelangen, mussten wir zunächst den Shuttle-Bus vom Schiff nehmen, denn zwischen dem Terminalgebäude und dem Schiff liegt ein weitläufiges Hafengelände, das man nicht zu Fuß überqueren darf. Deshalb verkehren alle 5-10 Minuten Shuttle-Busse. Die Fahrt dauert jedoch nur etwa 3 Minuten. Die Ausflugsbusse der Reederei und die TUIC-Busse zum Flughafen warten hingegen direkt vor dem Schiff. 

Vom Hafenterminal aus nahmen wir ein Taxi nach Knossos. Die Fahrt dauerte etwas mehr als 10 Minuten und kostete 15 Euro. 

Der Eintritt zur Ausgrabungsstätte kostete 15€ für Erwachsene und 8€ für Kinder. Vor dem Ticketschalter boten verschiedene Guides ihre Dienste für Individualreisende an, viele sprachen auch Deutsch. Wir entschieden uns jedoch für eine Alternative: die App „Knossos Palace“. Diese bietet viele Erklärungen auf Deutsch zu den einzelnen Ausgrabungen und einen kostenlosen Audioguide. So hatten wir quasi einen „Pocket-Guide“ direkt auf dem Handy dabei. 

In der Ausgrabungsstätte gibt es kaum Schatten, daher war ich froh, meinen Regenschirm dabei zu haben – er diente kurzerhand als Sonnenschirm. Das Gelände von Knossos ist sehr weitläufig und es gibt unglaublich viel zu sehen. Ich würde empfehlen, mindestens 1-2 Stunden für den Besuch einzuplanen. Wir waren fasziniert von den Überresten der alten Gebäude-Mauern. Die Minoer waren ihrer Zeit weit voraus – sie bauten mehrstöckige Gebäude, was für die damalige Zeit einzigartig war. Besonders beeindruckend fand ich die meterhohen Keramik-Töpfe. Sie zeugen von der fortschrittlichen Keramikherstellung der Minoer.  

Ein weiteres Highlight waren die gut erhaltenen Wandmalereien aus der minoischen Zeit. Besonders interessant war der Thronsaal – wohl der bekannteste Raum im gesamten Palast. Übrigens ein Tipp für alle, die es etwas ruhiger mögen: Der Palast hat bis 19 Uhr geöffnet. In den letzten Eintrittsstunden ist es deutlich weniger voll und auch nicht mehr ganz so heiß. 

Nach etwa zwei Stunden Besichtigung machten wir uns wieder auf den Weg zurück zum Hafen. Es war ein wunderschöner, aber durch die Hitze und die Fülle an neuen Eindrücken und Informationen auch ein anspruchsvoller Tag gewesen.  

Preis-Leistung ⭐⭐⭐⭐⭐
Sehenswert ⭐⭐⭐⭐⭐
Für Kinder geeignet ⭐⭐⭐ 
Mit Handicap geeignet ⭐⭐⭐
Empfehlung ⭐⭐⭐⭐⭐

Zurück an Bord freuten wir uns schon auf den ersten Seetag unserer neuen Reise am nächsten Tag. Für mich als Lektorin bedeutet das auch, dass ich wieder Vorträge zu den kommenden Häfen halten werde – eine Aufgabe, auf die ich mich immer besonders freue. 

Mit einem letzten Blick auf den nächtlichen Hafen von Heraklion von unserem Balkon aus ließen wir diesen ersten, ereignisreichen Tag ausklingen. Ich bin schon sehr gespannt, was die kommende Woche für uns bereithält!  

Tag 2: 1. Seetag

13.07.2024

Unser erster Seetag begann für mich gegen 8 Uhr. Ich startete in den Tag mit einem Espresso auf dem Balkon und einem herrlichen Blick aufs Meer. 

Zum Frühstück gönnte ich mir frische Waffeln aus dem Buffet-Restaurant: Mit einem Klecks Ahornsirup und frischen Früchten mag ich sie besonders gerne.  

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen meiner Arbeit als Lektorin. Ich hatte gleich zwei Vorträge auf dem Programm: am Vormittag einen Vortrag über Zypern und am Nachmittag einen über Rhodos. Beide Vorträge waren erfreulicherweise gut besucht, auch wenn das Interesse an den Wissensvorträgen während der Sommerferien tendenziell etwas geringer ist als sonst. Das liegt vor allem daran, dass in dieser Zeit viele Familien mit Kindern an Bord sind und viele Gäste einfach nur entspannen und gut essen möchten. 

Heute gab es Ausflugspräsentationen zu allen Häfen unserer Reise (von Limassol bis Santorini). Diese Präsentationen waren wirklich sehr informativ! Ich kann allen Gästen nur empfehlen, diese zu besuchen – selbst wenn man plant, individuell von Bord zu gehen. Man bekommt hier viele praktische Tipps und wertvolle Informationen zu den Zielgebieten, die einem den Landgang erleichtern können. 

Am Abend schaute ich mir die Abendschau im Kabinen-TV an. Heute ging es um das Thema „Ausflüge“, mit besonderem Fokus auf die Aktiv-Ausflüge. Einer der Biker war zu Gast und berichtete über seine Erfahrungen bei der Betreuung der Fahrrad-Ausflüge. 

Zum Abendessen ging es ins Atlantik-Restaurant. Heute gab es eine besondere Delikatesse als Hauptgang: einen halben Hummer! Das ist nicht alltäglich, zumindest nicht im kostenfreien Menü. Er war wirklich sehr lecker. Dazu wurden Pasta und etwas Gemüse serviert – eine gelungene Kombination. 

Nach diesem ereignisreichen Tag und dem köstlichen Abendessen war ich zu entspannt, um noch ins Theater zu gehen. Stattdessen schauten mein Freund und ich uns „Leinen Los“, die große Willkommensveranstaltung, gemütlich vom Bett aus auf unserem Kabinen-TV an. Es war eine tolle Show und ein schöner Abschluss des Tages. 

Nun freue ich mich schon sehr auf morgen, wenn wir Limassol erreichen werden. Zypern hat so viel zu bieten und ich bin gespannt, was uns dort erwartet. 

Tag 3: Limassol

14.07.2024

Heute Morgen begrüßte uns Limassol mit strahlendem Sonnenschein. Vom Balkon meiner Kabine aus konnte ich die Kräne des nahegelegenen Industriehafens sehen. 

Gegen 9:00 Uhr machten mein Freund Chris und ich uns auf den Weg, um Limassol auf eigene Faust zu erkunden. Das Kreuzfahrtterminal in Limassol ist sehr modern und bietet eine Touristeninformation, kostenlose Stadtpläne, kostenfreies WLAN, Shops und Geldautomaten. 

Allerdings liegt der Kreuzfahrthafen am New Port fast 4 km vom Zentrum um den Old Port entfernt. Die Reederei stellt einen Shuttle-Bus zum Old Port für 9€ pro Person bereit. Der Preis gilt für beliebig viele Hin- und Rückfahrten am Tag. Der Bus fährt etwa alle 20 Minuten und man muss nicht vorab reservieren – einfach einsteigen und die Bordkarte vorzeigen. 

Ein kleiner Tipp am Rande: Vom Terminal fahren auch Taxis ab, die allerdings für die kurze Fahrt zum Old Port 20€ haben wollten. Als günstigere Alternative empfehle ich die Taxi-App Bolt. Hier kann man ein Taxi zum regulären Preis von 8€ für die Strecke zum Hafen bestellen. 

Die Fahrt vom New Port zum Old Port dauert weniger als 10 Minuten, egal ob man mit dem Shuttle-Bus oder dem Taxi unterwegs ist. Vom Old Port aus liefen wir direkt in die Altstadt und kamen an der beeindruckenden Burg von Limassol vorbei. Die Burg von Limassol ist eine bedeutende Sehenswürdigkeit in der Altstadt. Sie geht auf das Mittelalter zurück und war Schauplatz der Hochzeit von Richard Löwenherz und Berengaria von Navarra im Jahr 1191. Heute befindet sich hier ein mittelalterliches Museum. 

Die Altstadt von Limassol hat viele malerische Gassen. Es war schön, dort hindurchzuschlendern. Leider waren heute, da Sonntag war, viele Restaurants und Geschäfte geschlossen. Dennoch gab es viel zu entdecken. 

Bei der sengenden Hitze war ich froh, meinen Schirm als Schattenspender dabei zu haben. 

Auf unserem Weg durch die Stadt entdeckten wir ein geöffnetes Feinkostgeschäft, in dem ich einen acht Jahre alten Commandaria entdeckte. Für 20€ konnte ich nicht widerstehen. Commandaria ist ein süßer Dessertwein (15%), der als ältester benannter Wein der Welt gilt und dessen Geschichte bis auf die Zeit der Kreuzritter im 12. Jahrhundert zurückgeht. Ich mag ihn besonders gerne, denn er schmeckt wie flüssiger Honig. 

Ein weiteres Highlight unseres Spaziergangs war die Aya Napa Kathedrale. Die im neugotischen Stil erbaute Kathedrale, die im frühen 20. Jahrhundert errichtet wurde, ist ein bedeutendes Zentrum für die orthodoxe Gemeinde. Das orthodoxe Christentum spielt eine zentrale Rolle im kulturellen und religiösen Leben Zyperns, wo etwa 78% der Bevölkerung der autokephalen Kirche von Zyperns angehören, die bis ins Jahr 431 n. Chr. zurückreicht. 

Einen Kontrast zur historischen Altstadt bot die moderne Molos-Promenade, unser nächstes Ziel. Die Molos Promenade in Limassol ist eine weitläufige Uferpromenade, die die Altstadt und die Neustadt von Limassol verbindet. Hier kann man wunderbar spazieren gehen. Praktisch sind die kostenlosen Wasserspender und öffentlichen Toiletten entlang des Weges. An diesem Sonntag picknickten viele Einheimische auf den Grünflächen – eine schöne, entspannte Atmosphäre. 

Entlang der Promenade erstreckt sich auch ein Stadtstrand. Bei über 36 Grad war eine Abkühlung zwischendurch mehr als willkommen. Zum Glück hatten wir unsere Badesachen dabei und konnten uns mit einem erfrischenden Sprung ins Wasser abkühlen. 

Nach diesem langen, erlebnisreichen Tag in der Stadt machten wir uns am späten Nachmittag wieder auf den Weg zum Old Port, wo der TUIC-Shuttle zurück zum Kreuzfahrthafen fuhr. 

Sehenswert ⭐⭐⭐⭐⭐
Für Kinder geeignet ⭐⭐⭐⭐⭐
Mit Handicap geeignet ⭐⭐⭐⭐ 
Empfehlung ⭐⭐⭐⭐⭐

Wieder zurück am Cruise Terminal freute ich mich schon sehr auf eine erfrischende Dusche und einen kühlen Softdrink. Und natürlich auf den entspannenden Seetag, der uns bevorstand. Morgen würde ich wieder als Lektorin im Theater stehen – darauf freue ich mich schon. 

Tag 4: 2. Seetag

15.07.2024

Heute hieß es: 2. Seetag ahoi! Ich startete den Tag gemütlich mit einem Espresso auf meinem Balkon und genoss dabei den Blick aufs Meer.  

Am Vormittag stand die nautisch-technische Fragestunde im Theater auf dem Programm. Unser Kapitän gab interessante Einblicke in den Betrieb eines Kreuzfahrtschiffes und erzählte auch von seiner eigene Vita als Kapitän. Anschließend beantwortete er noch Fragen der Gäste. Ich lerne bei diesen Fragestunden immer wieder etwas Neues dazu. Wusstet ihr zum Beispiel, dass täglich über 5 Kubikmeter an Essensresten an Bord übrig bleiben? Das hat mich nachdenklich gemacht und erinnert daran, wie wichtig es ist, noch nachhaltiger zu denken, auch wenn die Reederei die Reste an Bord bereits durch verschiedene Maßnahmen von ehemals 8 Kubikmeter verringern können.  

Um 13:00 Uhr hielt ich meinen Vortrag zu Marmaris und der türkischen Ägäisküste im Theater. Ich war positiv überrascht, wie viele Gäste den Weg ins Theater gefunden hatten, obwohl um diese Zeit viele normalerweise auf dem Pooldeck entspannen oder noch beim Mittagessen sind. Es gab wieder viele interessierte Fragen. Die häufigste war: „Kann man in Marmaris mit Euro zahlen oder muss man türkische Lira dabei haben?“ Meine Antwort darauf: Man kann in der Region praktisch überall mit Euro zahlen. Die Türkei hat eine stark schwankende Währung, deshalb nehmen viele Händler sogar gerne Euro an. 

Als ich nach dem Vortrag in meine Kabine zurückkehrte, erwartete mich eine kleine Überraschung: Die Cabin Stewards hatten aus meinen Decken einen Schwan gebastelt und ihm sogar meinen Hut aufgesetzt. Diese kleinen Gesten zaubern mir immer ein Lächeln ins Gesicht. 

Am Nachmittag schaute ich mir auf der Kabine die Abendschau an. Unsere Kreuzfahrtdirektorin Caro lernte darin gemeinsam mit unserem Genussexperten ein paar neue Tricks zum Cocktail-Mixen. Das war sehr interessant und hat Lust auf einen leckeren Drink gemacht. 

Den Sundowner verbrachte ich dann auch prompt mit einem köstlichen Getränk in der Himmel&Meer-Lounge. Von hier aus hat man einen guten Blick aufs Meer und kann den Sonnenuntergang in vollen Zügen genießen. 

Um 20:00 Uhr nahmen wir an einem Fußballquiz mit dem Fußball-Experten Thomas Wollscheid in der Schaubar teil. Wir bekamen alle Zettel und Stifte zum Ausfüllen. Insgesamt gab es 28 Fragen, die von Fußballgeschichte bis hin zu Trivia reichten. Die Fragen waren wirklich anspruchsvoll! Zu gewinnen gab es für die ersten drei Plätze jeweils eine Flasche Champagner. Leider waren wir nicht unter den Gewinnern, aber es hat trotzdem sehr viel Spaß gemacht. 

Den Rest des Abends verbrachten wir weiter in der Schaubar, wo DJ Mihaa auflegte und für gute Stimmung sorgte. Es war ein rundum gelungener Seetag mit einer guten Mischung aus Information, Entspannung und Unterhaltung. 

Nun freue ich mich schon sehr auf morgen, wenn wir Rhodos erreichen werden.  

Tag 5: Rhodos-Stadt

16.07.2024

Als ich heute Morgen aufwachte, waren wir bereits in Rhodos angekommen. Voller Vorfreude auf einen spannenden Tag in der Stadt machte ich mich fertig und ging zum Frühstück ins Tag und Nacht. Vom Außenbereich des Restaurants hatte ich einen schönen Blick auf den Hafen. Schon von hier aus konnte man erste Blicke auf Rhodos-Stadt erhaschen, denn der Kreuzfahrthafen liegt fast direkt an den Stadtmauern und dem Eingang zur Altstadt. 

Gegen Mittag gingen mein Freund Chris und ich von Bord, um Rhodos-Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Der Weg in die Stadt dauerte keine zehn Minuten. Direkt vor dem Kreuzfahrthafen gab es bereits viele Mietwagen- und Roller-Anbieter. Ein Mietwagen auf Rhodos kostet ca. 40-60 Euro pro Tag – ein guter Tipp für alle, die mal weiter aus der Stadt raus möchten. 

Auf dem Weg vom Kreuzfahrthafen in die Altstadt kamen wir an einem kleinen Strand vorbei, an dem auch ein paar Touristen ins Wasser gegangen waren. Wer mehr Zeit am Strand verbringen möchte, dem empfehle ich den Elli Beach von Rhodos-Stadt. Das ist der beliebte Stadtstrand mit vielen Strandcafés, Liegen und Schirmen. 

In der Altstadt war heute viel los, da neben unserer Mein Schiff 5 noch ein weiteres großes Kreuzfahrtschiff im Hafen lag. Die mittelalterliche Altstadt von Rhodos-Stadt gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist eine der größten mittelalterlichen Städte in Europa. 

Wir schlenderten durch die Altstadt bis zum Hippokrates-Platz, der als Zentrum der Altstadt gilt und für seinen zentralen Brunnen, die umgebenden Cafés und die historische Architektur bekannt ist. Hier entdeckte Chris einen kleinen Weinladen für sich und nahm ein Souvenir mit. Den Weinladen „The Knights Cellar“ am Hippokrates-Platz kann ich nur wärmstens empfehlen, falls ihr unterwegs guten griechischen Wein kaufen möchtet. 

Die Stadt hat ein sehr beeindruckendes mittelalterliches Flair, und viele Restaurants und Geschäfte befinden sich in restaurierten mittelalterlichen Bauten. Auf unserem Weg durch die Altstadt spazierten wir die Rittergasse (Odós Ippotón) hoch zum Großmeisterpalast. Die Rittergasse ist eine gut erhaltene mittelalterliche Straße, die von den Herbergen der Ritterorden des 14. und 15. Jahrhunderts gesäumt wird und zum Großmeisterpalast führt, der als Sitz des Ordens der Johanniter auf Rhodos diente. 

Der Johanniterorden, ein bedeutender mittelalterlicher Ritterorden, eroberte Rhodos im Jahr 1309 und etablierte die Insel über 200 Jahre als ihren Hauptsitz. Später eroberten die Osmanen die Insel und vertrieben die Johanniter nach Malta. Das Erbe der Ritter auf Rhodos ist jedoch bis heute ein elementarer Teil der Insel. So gibt es z.B. viele Souvenirs im Zusammenhang mit dem Mittelalter und den Rittern von Rhodos in den Läden der Stadt zu kaufen. 

Am Großmeisterpalast angekommen, beschlossen wir, ihn zu besichtigen. Der Großmeisterpalast, eine prächtige Festungsanlage aus dem 14. Jahrhundert, diente als Residenz der Oberhäupter des Johanniterordens und ist heute ein mittelalterliches Museum. Der Eintritt kostete 8€ pro Person. Für 2€ mehr erhält man ein Kombiticket, das den Eintritt in vier weitere Museen in der Stadt enthält. 

Im Inneren konnten wir nachempfinden, wie die Johanniter damals auf Rhodos gelebt haben. Es gab auch eine interaktive Ausstellung mit allen Großmeistern der Johanniter auf Rhodos. Um den Großmeisterpalast herum befindet sich ein schöner Park, der uns als kleine, ruhige und schattige Oase für eine Pause diente. 

Preis-Leistung ⭐⭐⭐⭐
Sehenswert ⭐⭐⭐⭐⭐
Für Kinder geeignet ⭐⭐⭐⭐⭐
Mit Handicap geeignet ⭐⭐⭐⭐
Empfehlung ⭐⭐⭐⭐⭐

In den Gassen um den Großmeisterpalast reihte sich ein Souvenirladen an den nächsten. Es gab sehr viel zu sehen und immer wieder stießen wir auf leere, malerische Gassen, durch die wir gerne spazierten. 

Am späten Nachmittag setzten wir uns in ein kleines Café mit Blick auf die vielen Touristen auf dem belebten Hauptplatz. Nach dem langen Tag in der Stadt tat der Eiskaffee sehr gut, und die Pause hatten wir auch nötig. 

Weiter ging es zum Mandraki-Hafen. Dieser war einst der militärische Hafen der Stadt und ist heute ein malerischer Yachthafen, gesäumt von mittelalterlichen Festungsanlagen und historischen Windmühlen. Man vermutet, dass der Koloss von Rhodos hier in antiker Zeit seinen Standort hatte. Der Koloss von Rhodos, eine gigantische Bronzestatue des Sonnengottes Helios und eines der Sieben Weltwunder der Antike, wurde um 292 v. Chr. erbaut und nach nur etwa 56 Jahren durch ein Erdbeben zerstört. 

Es war fast 19:00 Uhr, als wir wieder zurück an Bord kamen. Wir hatten nicht geplant, so viel Zeit in der Stadt zu verbringen, aber es gab einfach so viel zu sehen. Es war ein langer, aber sehr schöner Landgang auf Rhodos. 

Nun freue ich mich schon auf morgen, wenn wir Marmaris an der türkischen Ägäis erreichen werden. Ich bin gespannt, was uns dort erwartet! 

Tag 6: Marmaris

17.07.2024

Heute legten wir in Marmaris an der türkischen Ägäisküste an. Auf die türkischen Häfen freue ich mich immer am meisten, denn es gibt so viel zu erleben: tolles Essen, Shopping und traumhafte Strände. Wir lagen direkt neben dem Yachthafen von Marmaris mit einem schönen Blick auf die bergige Landschaft. Die Umgebung um Marmaris ist als Nationalpark Marmaris bekannt, mit einer bergigen Landschaft, dichten Pinienwäldern und malerischen Wanderwegen. 

Gegen 9:30 Uhr machten wir uns auf den Weg, um Marmaris auf eigene Faust zu erkunden. Vom Kreuzfahrthafen aus sind es etwa 10 Minuten zu Fuß entlang des Yachthafens bis in die Altstadt. Auch heute diente mir mein Schirm wieder als Schattenspender, denn es war mit fast 40 Grad sehr heiß und sonnig. 

Am Yachthafen entdeckten wir das kleine offene Einkaufszentrum Netsel Marina AVM mit verschiedenen Geschäften und Cafés. Hier gab es ein paar schöne Boutiquen, in denen wir uns umschauten. 

Weiter ging es in die Altstadt, die von einem großen Basar durchzogen ist. Weite Teile des Basars sind sogar überdacht, was bei der Hitze sehr angenehm war. Von Taschen über Kleider bis hin zu Marken-Replika gab es sehr viele verschiedene Waren. Ein kleiner Tipp von mir: Handeln ist ein großer Teil der Basar-Kultur in der Türkei. Viele Händler fangen beim doppelten Preis an, sodass ihr gerne auch sehr tief anfangen könnt… und dann trifft man sich irgendwann in der Mitte. In Marmaris könnt ihr praktisch überall mit Euro bezahlen, auch wenn die Preise meist in Lira ausgeschildert sind. 

Nach unserem Spaziergang entlang des Basars in der Altstadt liefen wir an der Promenade entlang in Richtung des Stadtstrands. Dabei fielen mir die vielen Piratenschiffe auf, die an der Hafenpromenade verschiedene Touren anbieten. Man kann Ausflüge mit diesen Schiffen buchen, inklusive Schwimmstopps und Mittagessen. Die Preise liegen bei ca. 40€ pro Person. Der Piratenschiff-Tourismus  in Marmaris hat übrigens historische Hintergründe: Die Ägäis-Region um Marmaris war früher stark von Piraten frequentiert, da sie sich an der Kreuzung wichtiger Handelsrouten befand und so mit einer reichen Beute lockte. 

An der Promenade, etwa 2,5 km vom Hafen entfernt, erreichten wir den langen Stadtstrand, den Marmaris Beach. Viele Restaurants entlang der Strandpromenade bieten kostenlose Liegen und Schirme an, ohne Mindestverzehr. Zusätzlich gibt es in der Regel auch kostenlose Duschen und WLAN. Lediglich Handtücher muss man selbst mitbringen. 

Wir entschieden uns für einen kleinen Sprung ins Wasser und wählten das Roma Beach & Cafe. Die Liegen sahen sehr bequem aus und der Besitzer schien nicht ganz so aufdringlich wie manch anderer. Wir blieben etwas mehr als zwei Stunden am Strand und gingen zwischendurch immer wieder ins Wasser. Das Wasser war sehr angenehm – allerdings handelt es sich um einen etwas steinigen Strand, kein Sandstrand. Badeschuhe können hier insbesondere für Kinder sehr empfehlenswert sein. 

Die Abkühlung tat bei den hohen Temperaturen sehr gut. Ich bestellte mir einen Ayran, einen erfrischenden Joghurt-Drink, der in der Türkei eine beliebte Wahl zur Abkühlung ist. 

Preis-Leistung ⭐⭐⭐⭐⭐
Sehenswert ⭐⭐⭐
Für Kinder geeignet ⭐⭐⭐⭐
Mit Handicap geeignet ⭐⭐⭐
Empfehlung ⭐⭐⭐⭐⭐

Am frühen Nachmittag ging unsere Strandzeit langsam zu Ende und wir machten uns wieder auf den Weg zurück zum Schiff. Unterwegs am Hafen entlang sahen wir viele Gulet-Yachten im Wasser. Das sind traditionelle, handgefertigte türkische Holzyachten, eine beliebte Wahl für Segeltouren entlang der türkischen Küste. 

Es war ein toller Tag in Marmaris und leider unser einziger türkischer Hafen auf dieser Reise. Morgen erwartet uns Santorini als letzter voller Reisetag, bevor wir in Heraklion auf Kreta wieder von Bord gehen und zurück nach Hause fliegen. Es ist wirklich erstaunlich, wie schnell die Zeit an Bord vergeht.  

Tag 7: Santorini

18.07.2024

Als ich heute Morgen aufwachte, konnte ich durch die Glasfront vor meinem Balkon bereits Santorini sehen. Wir lagen auf Reede, wie drei weitere Kreuzfahrtschiffe. Das ist auf Santorini üblich, da der Hafen nur sehr geringe Kapazitäten hat.  

Beim Frühstück im Tag und Nacht hatte ich von der anderen Seite des Schiffs einen noch beeindruckenderen Blick auf die Insel, insbesondere ihre Caldera. Die Caldera von Santorini, entstanden durch einen gewaltigen Vulkanausbruch vor etwa 3.600 Jahren, ist eine halbmondförmige Bucht, die von steilen Klippen umgeben ist. 

Da wir auf Reede lagen, mussten wir tendern. Der Tenderhafen von Santorini ist der Port von Thira, der unterhalb der Hauptstadt Fira liegt. Gegen 10:00 Uhr starteten wir mit dem Tenderboot los. Unser Tenderhafen, die kleine Bucht von Thira, bot viele schöne Ausblicke auf die kleinen und großen Schiffe in der Bucht. Von hier aus hatten wir auch einen tollen Blick auf unsere Mein Schiff 5 im Wasser. 

Der Thira Old Port verfügt über viele kleine Geschäfte und Tavernen, wenn man ganz in der Nähe der Tenderboote bleiben möchte. Etwas mehr los ist natürlich in Fira, das über Thira liegt. Wir entschieden uns dafür, die 600 Stufen zu Fuß vom Hafen hoch zur Stadt Fira zu erklimmen. Die Insel Santorini verfügt über viele Höhenunterschiede und die meisten Städte und Dörfer sind auf mehreren Ebenen gelegen. Viel Treppensteigen gehört für die Einheimischen zum Inselleben dazu. 

Es werden auch Eseltransporte angeboten, für 10-20€ pro Person, um die 600 Stufen zu überbrücken. Diese Praktik ist auch unter den Einheimischen sehr umstritten, denn dies kann offensichtlich nicht im Sinne der Tiere sein. Die Tiere müssen bei über 36 Grad von früh bis spät Touristen hochtragen und dazwischen in der prallen Hitze warten. Die Entscheidung bleibt natürlich jedem selbst überlassen, aber die Reederei weist an verschiedenen Stellen an Bord darauf hin, dass sie dies nicht unterstützt. 

Der Gang die Treppen rauf bis nach Fira war definitiv sehr anstrengend bei fast 40 Grad in der Sonne. Wir waren bestimmt 20 Minuten unterwegs und wie viele unserer Mitwanderer ziemlich nassgeschwitzt am Ende. Dennoch war es mir wichtig gewesen, die Strecke einmal selbst hochgegangen zu sein, da ich als Lektorin ja auch in der Lage sein möchte, Einschätzungen zum Schwierigkeitsgrad zu geben, wenn mich Gäste fragen. 

Als Alternative zu den Stufen bietet sich die Seilbahn an. Eine Fahrt mit dieser kostet 6€ und dauert ca. 4 Minuten. Manchmal muss man jedoch länger in der Schlange warten, da die Seilbahn nur geringe Kapazitäten hat. 

Wir wurden mit einem wunderschönen Blick belohnt, als wir es bis hoch nach Fira geschafft hatten – auf die Caldera, das blaue Meer und die Schiffe im Wasser. Aufgrund der vielen Kreuzfahrtschiffe (inzwischen waren es 4 große Schiffe vor Santorini) war heute einiges los in den Gassen von Fira. Das ist gerade im Sommer tatsächlich eher die Regel als die Ausnahme, da auf Santorini insbesondere in den Sommerferien ein reger Kreuzfahrttourismus herrscht. 

Wer fernab der vielen Touristen von Fira und Oia die Insel kennenlernen möchte, dem empfehle ich die Dörfer Pyrgos und Imerovigli.  

Unterwegs in Fira kamen wir an der Mitropolis-Ypapanti-Kirche vorbei. Es gab hier sehr schöne orthodoxe Ikonen und Deckenfresken. Die Religion auf Santorini ist überwiegend griechisch-orthodox, was sich in der Vielzahl von Kirchen und Kapellen mit charakteristischen blauen Kuppeln und traditionellen byzantinischen Architekturelementen widerspiegelt. 

Wir fanden eine ruhige Weinbar, The Vine, zum Verweilen, denn bei dem tollen Ausblick wäre es fast schade, wenn man sich nicht mal die Zeit nimmt, ihn zu genießen. Die Weinbar ist etwas versteckt, deshalb ist es hier nicht so voll. Wir bestellten uns ein erfrischendes Glas Assyrtiko. Der Wein aus Santorini, besonders der Assyrtiko, ist weltberühmt für seinen einzigartigen Geschmack, der durch den vulkanischen Boden und das besondere Mikroklima der Insel geprägt wird. 

Danach bummelten wir noch ein wenig durch die Gassen von Fira. Für den Weg zurück zum Tenderhafen in Thira entschieden wir uns diesmal für die Seilbahn. Der Weg zur Seilbahn ist in den vielen Gassen Firas gut ausgeschildert. Auch für den Rückweg mit der Seilbahn solltet ihr euch ggf. auf Wartezeiten einstellen. Wir standen ca. 20 Minuten in der Schlange. Die Fahrt selbst mit der Seilbahn ist zwar eine kurze, aber sehr schöne Fahrt, auf der man die Ausblicke hinunter in die Bucht genießen kann. 

Sehenswert ⭐⭐⭐⭐
Für Kinder geeignet ⭐⭐⭐⭐
Mit Handicap geeignet ⭐⭐⭐
Empfehlung ⭐⭐⭐⭐

Unten angekommen, hatte Chris bereits ein Restaurant für uns ausgesucht. Ein leckeres Mittagessen erwartete uns bei Lombranos, einem kleinen Seafood-Restaurant direkt am Hafen. Es gab gegrillten Tintenfisch, ein beliebtes Gericht auf Santorini, das oft direkt aus dem Ägäischen Meer gefangen, und traditionell mit Olivenöl, Zitronensaft und lokalen Kräutern serviert wird. Dazu gab es Santorini-Salat, der aus lokalen Kirschtomaten, Gurken, Kapern und Feta-Käse besteht, oft verfeinert mit lokalem Olivenöl und Kräutern. 

Nach diesem leckeren Lunch ging es mit dem Tenderboot wieder zurück zum Schiff. Auf der Kabine erwartete mich eine kleine Überraschung: eine Abschiedsnachricht von unseren lieben Cabin Stewards. Dann fingen wir langsam an zu packen für unsere Abreise am nächsten Tag. Zum Abschluss schrieb ich ein paar liebgewonnenen Crew-Mitgliedern noch eine Urlaubsheldenkarte. 

Es war ein wunderschöner letzter Tag auf Santorini und ein toller Abschluss unserer Reise. Ich bin dankbar für all die schönen Erlebnisse und Eindrücke, die wir in dieser Woche sammeln durften. 

Tag 8: Heraklion Abreisetag

18.07.2024

Heute hieß es zwar „Hello Kreta“, aber leider auch „Goodbye Mein Schiff 5″. Da wir um 9:00 Uhr unsere Kabine verlassen mussten, klingelte der Wecker bereits um 8:00 Uhr. Unsere Sachen waren zum Glück schon am Vorabend gepackt und fertig zur Abreise. 

Von meinem Balkon aus hatte ich einen letzten Blick auf das Hafengelände und konnte die bereits abreisenden Gäste unter uns beobachten. Bevor wir von Bord gingen, gönnten wir uns noch ein kleines Frühstück im Atlantik-Restaurant. 

Dann hieß es Abschied nehmen. Als Individual-Abreisende mussten wir zunächst den Shuttle-Bus vom Schiff zum Hafenterminal nehmen. Hier ein kleiner Hinweis: Zwischen dem Terminalgebäude und dem Schiff befindet sich ein weitläufiges Hafengelände, das fußläufig nicht betreten werden darf. Deshalb verkehren im 5-10 Minutentakt Shuttle-Busse. Die Fahrt dauert etwa 3 Minuten. Dies gilt jedoch nur für Individual-Abreisen: Die TUIC-Busse zum Flughafen warten direkt vor dem Schiff. 

Vom Hafenterminal aus fuhren wir mit dem Taxi zum Flughafen. Ein kleiner Tipp: Die Taxis fahren nicht mit Taxameter, sondern mit Festpreisen, die auf einer Tafel vor dem Taxistand stehen. Der Preis zum Flughafen steht wohl absichtlich nicht darauf. Die Fahrt zum Flughafen dauert ca. 10 Minuten und sollte nicht mehr als 15 – 20 Euro kosten. 

Am Flughafen angekommen, stellten wir uns bereits auf lange Wartezeiten ein. Der Flughafen von Heraklion ist insbesondere in den Sommerferien sehr überlaufen. Ihr solltet mit langen Wartezeiten und kaum Sitzplätzen zum Warten rechnen. Die Infrastruktur des Flughafens ist im Sommer sichtlich überlastet. Ein neuer Flughafen mit erweiterten Kapazitäten ist bereits in Planung, aber es wird leider noch Jahre dauern, bis dieser fertiggestellt ist. 

Um 14:30 Uhr ging es dann aber fast pünktlich los, mit Marabu nach München.  

Rückblickend waren es insgesamt zwei tolle Wochen im östlichen Mittelmeer. Auch wenn der Abschied immer ein bisschen wehmütig ist, überwiegt die Vorfreude auf die nächste Reise. Ich kann es kaum erwarten, im August wieder an Bord der Mein Schiff 5 zu gehen und neue Abenteuer im östlichen Mittelmeer zu erleben. 

Bis dahin wünsche ich euch allen eine schöne Zeit und hoffe, dass meine Reiseberichte euch inspiriert und unterhalten haben! !​​​​​​​​​​​​​​

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